Computex

AMD Ryzen 9000: Mehr Performance durch Zen-5-Architektur bei maximal 16 Kernen

​CPUs mit Zen-5-Architektur sollen 16 Prozent schneller als Zen 4 rechnen. Zum Start im Juli gibt es vier Ryzen-9000-Prozessoren mit 6 bis 16 Kernen.

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AMD-CEO Lisa Su hält bereits einen Ryzen 9000 in ihren Händen.

(Bild: c't)

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Im Vorfeld der IT-Messe Computex hat AMD-Chefin Lisa Su die ersten Zen-5-Prozessoren für die Fassung AM5 vorgestellt. Die Ryzen 9000 „Granite Ridge“ sollen sich vor allem für 3D-Spiele und Kreativanwendungen eignen. Im Vergleich zum Vorgänger Ryzen 9 7950X bleibt es beim neuen Topmodell Ryzen 9 9950X bei 16 Kernen mit 5,7 GHz Maximaltakt, 64 MByte Level-3-Cache und 170 Watt Thermal Design Power.

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Im Unterschied zu den Ryzen 7000 laufen die Core Complex Dies (CCDs) der Ryzen 9000 bei TSMC nun im 4- statt 5-Nanometer-Prozess vom Band.

Für ein Geschwindigkeitsplus von durchschnittlich 16 Prozent soll die neue Zen-5-Architektur sorgen, von denen AMD ein paar Aspekte verrät: Die überarbeitete Sprungvorhersage soll eine bessere Trefferquote und kürzere Latenzen erreichen. Zudem haben die Entwickler für höheren Durchsatz die CPU-Pipeline und die Vektoreinheiten verbreitert. AMD verspricht eine doppelt so hohen Durchsatz bei den Instruktionen im Front-End und bei Transfers vom Level-2- zum Level-1-Cache. Ebenso verdoppelt sich die Performance bei KI- und AVX512-Befehlen. Eine Hardware-KI-Einheit (Neural Processing Unit, NPU) erwähnt AMD im Unterschied zu den Ryzen AI 300 für Notebooks jedoch nicht.

Im Vergleich zu Zen 4 legt die Performance pro Takt bei Zen 5 bei allen gezeigte Benchmarks zweistellig zu.

(Bild: AMD)

Performancevergleiche nimmt AMD beim Ryzen 9 9950X nur mit dem Intel Core i9-14900K (8P- + 16E-Kerne) vor. Bei Anwendungen wie dem Rendering-Programm Blender, die von vielen Threads profitieren, rechnet der neue 16-Kerner bis zu 56 Prozent schneller als die Intel-CPU. Anhand unserer Messergebnisse aus dem Vergleichstest von Core i9-14900K und Ryzen 9 7950X, dürfte der Zen-5-Prozessor im Multithreading etwa 30 Prozent vor dem Zen-4-Pendant liegen. Bei Office-Anwendungen mit wenigen Threads schrumpft der Vorsprung zum Core i9-14900K laut AMD auf sieben bis zehn Prozent zusammen. In 3D-Spielen erreicht der Ryzen 9 9950X eine um 4 bis 23 Prozent höhere Bildrate als der Intel-Prozessor. Damit sollen die Ryzen 9000 in Spielen auch schneller sein als die Ryzen 7000X3D mit Zusatz-Cache.

Ryzen-9000-Prozessoren für AM5
CPU Kerne/Threads Turbotakt L3-Cache TDP
Ryzen 9 9950X 16/32 5,7 GHz 64 MByte 170 W
Ryzen 9 9900X 12/24 5,6 GHz 64 MByte 120 W
Ryzen 7 9700X 8/16 5,5 GHz 32 MByte 65 W
Ryzen 5 9600X 6/12 5,4 GHz 32 MByte 65 W

Außer dem 16-Kerner hat AMD drei weitere Ryzen-9000X-Prozessoren vorgestellt: Wie bisher gibt es mit Ryzen 9 9900X, Ryzen 7 9800X und Ryzen 5 9600X je einen Zwölf-, Acht- und Sechskerner. Im Unterschied zu den Vorgängern der Serie Ryzen 7000X hat die Firma bei diesen die Thermal Design Power gesenkt. Der Zwölfkerner tritt mit 120 statt 170 Watt (Ryzen 7 7900X) an. Ryzen 7 9800X und Ryzen 5 9600X haben im Vergleich zum Ryzen 7 7700X und Ryzen 5 7600X nun 65 statt 105 Watt TDP.

An der darunterliegenden Plattform hat AMD auch etwas geschraubt. Zwar bleibt es weiterhin bei der für weitere Jahre gesicherten Fassung AM5 mit PCI Express 5.0 und DDR5-RAM, es kommen mit den Ryzen 9000 aber die neuen High-End-Chipsätze X870E und X870. Bei Mainboards damit ist USB4 sowie PCIe 5.0 am PEG-Slot und M.2-Slot der CPU nun verpflichtend. Zudem verspricht AMD höhere Geschwindigkeiten bei Übertakter-Speichermodulen mit EXPO-Profil.

(chh)