AMD: Ryzen-Mainboards mit X370, X300, B350 und A320
Auf der CES zeigt AMD Mainboards mit der Fassung AM4 für kommende Ryzen-Prozessoren und kündigt 16 Boards von fünf Firmen an.
Auf der CES gibt AMD nun offiziell den Startschuss für die Ryzen [1]-Chipsätze X370 und X300. Sie gehören wie die bereits angekündigten Versionen A320 und B350 zur Chipsatz-Serie namens Promontory und besitzen jeweils eine Prozessorfassung AM4. Die Hersteller ASRock, Asus, Biostar, Gigabyte und MSI haben bereits solche Mainboards entwickelt, 16 davon kündigt AMD konkret an.
Die AMD-Mitteilung verwirrt ein wenig, denn zunächst nennt sie nur "zwei kommende Chipsätze für AMD-Ryzen-Prozessoren: X370 und X300". Anschließend werden aber auch Boards mit A320 und B350 erwähnt.
Ryzen-Prozessoren laufen vermutlich auch auf A320- und B350-Mainboards, dann liegen bloß deren Display-Anschlüsse brach: Letztere funktionieren nur im Verbund mit den aktuellen Bristol-Ridge-Prozessoren, die eine integrierte GPU besitzen, aber noch veraltete CPU-Kerne mit Bulldozer-Mikroarchitektur. Erst in der zweiten Jahreshälfte werden "Raven Ridge"-APUs mit Zen-Cores und GPUs erwartet. In den Ryzen-Prozessoren stecken wiederum nur CPU-Kerne, also keine GPUs.
DDR4, PCIe 3.0, USB 3.1
Die Ryzen-Prozessoren enthalten einen PCI Express Root Complex für PCIe 3.0. Die Promontory-Chipsätze enthalten einen xHCI-1.1-Controller für USB 3.1 Gen 2 SuperSpeedPlus, binden aber nur PCIe-2.0-Lanes an. M.2-Slots für schnelle NVMe-SSDs sollten deshalb besser mit vier PCIe-3.0-Lanes direkt am Prozessor angebunden sein.
Der Chipsatz X300 eignet sich laut AMD besonders für Mini-ITX-Mainboards, also für kompakte Rechner.
Leider nennt AMD noch immer keine Liefertermine für AM4-Hardware. Offiziell sind ja noch nicht einmal die Bristol-Ridge-Prozessoren wie A12-9800 und A10-9700 [2] im Einzelhandel erhältlich, sondern nur in Komplettrechnern wie dem HP Pavilion 510-p150ng [3]. Einzelne Händler verkaufen aber schon AM4-Boards wie das Asus A320M-C, bei dem allerdings USB 3.1 SuperSpeedPlus nicht funktioniert.
Folgende Mainboards nennt AMD konkret:
- ASRock X370 Taichi
- ASRock X370 Gaming K4
- ASRock AB350 Gaming K4
- ASRock A320M Pro4
- Asus B350M-C
- Biostar X370GT7
- Biostar X350GT5
- Biostar X350GT3
- Gigabyte GA-AX370-Gaming K5
- Gigabyte GA-AX370-Gaming 5
- Gigabyte AB350-Gaming 3
- Gigabyte A320M-HD3
- MSI A320M Pro-VD
- MSI X370 Xpower Gaming Titanium
- MSI B350 Tomahawk
- MSI B350M Mortar
[Update:] Die Firma be quiet! kündigt unterdessen für FM2-/AM3-Prozessorkühler kostenlose Umrüst-Kits an, mit denen sie auf AM4-Mainboards passen. Das betrifft aber nur Kühler mit eigener Halterung beziehungsweise Backplate.
Kühler, die sich am Standard-Montagerahmen (Retention Module, RM) von FM2- und AM3-Mainboards festhalten, passen auch auf AM4-Boards. AMD hat zwar bei der Fassung AM4 die Position der Befestigungsbohrungen des RM geändert, die Position der Haltenasen am RM für die Kühlerklammern bleibt aber gleich. (ciw [4])
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[1] https://www.heise.de/news/AMDs-Prozessor-Wiedergeburt-RyZen-konkurriert-mit-Intel-Core-i7-6900K-3569431.html
[2] https://www.heise.de/news/AMD-Bristol-Ridge-Acht-Desktop-Prozessoren-fuer-AM4-Mainboards-3314224.html
[3] https://www.heise.de/hintergrund/AMD-A10-9700-im-Test-Bristol-Ridge-fuer-Desktop-PCs-3330541.html
[4] mailto:ciw@ct.de
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