AMD: Viel schlimmer als erwartet

Chiphersteller AMD hat im ersten Quartal 1999 die bereits gedämpften Erwartungen nicht erfüllt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.

Nach zwei vorausgegangenen Warnungen veröffentlichte Chiphersteller AMD am Mittwochabend (Ortszeit) vorläufige Umsatzzahlen für das erste Quartal 1999. Demnach wurden nur 4,3 Millionen K6-Prozessoren statt der angestrebten 5,5 Millionen ausgeliefert. Der Preiskampf mit dem Konkurrenten Intel drückte den durchschnittlichen Verkaufspreis (ASP -- average selling price) auf durchschnittlich 78 US-Dollar - rund 12 Prozent weniger als die erwarteten 89 US-Dollar. Der Umsatz schrumpfte auf 630 Millionen US-Dollar, nachdem AMD noch im vorangegangenen Quartal 789 Millionen US-Dollar erzielt hatte. AMD wollte keine näheren Angaben zu den als "signifikant" bezeichneten Verlusten machen. Diese werden der Quartalsbilanz zu entnehmen sein, die am 14. April veröffentlicht werden soll.

AMD hatte im Dezember 1998 mit Produktionsproblemen zu kämpfen, die auch im Januar und Februar noch spürbar waren. Mittlerweile sei die Ausbeute jedoch besser, schon im März seien mehr Prozessoren hergestellt worden als im Januar und Februar zusammen. Ein weiteres Ansteigen der Produktionszahlen verspricht sich AMD von der neuen Fabrik in Dresden. Insgesamt gibt die Firma sich optimistisch, bis zum Jahresende 20 bis 25 Millionen K6-2-, K6-III- und K7-Prozessoren verkaufen zu können. Doch hat AMD einen schwierigen Weg vor sich: Im Low-Cost-Bereich gelang es zwar, Intel wichtige Marktanteile abzunehmen, aber dieser Markt ist verlustreich. Laut AMD ist eine kostendeckende Produktion erst ab einem Durchschnittserlös von 100 US-Dollar pro CPU möglich; Insider erwarten jedoch, daß der ASP unter 75 US-Dollar sinkt. Im mittleren Marktsegment -- AMD selbst zieht die Grenze bei 400 MHz Taktfrequenz -- konnte der Chiphersteller bisher nur wenig Anteile gewinnen. Und im High-End-Bereich warten alle gespannt auf den K7, der laut Roadmap im Juni erscheinen soll. (jow)