AMD auf der Gewinnerstraße: Ryzen und Epyc verhelfen zu Gewinnsprung

AMD bleibt in Fahrt. Im zweiten Quartal steigerte der Chip-Konzern den Umsatz um 26 Prozent und erzielte einen Gewinn von 157 Millionen US-Dollar.

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AMD Ryzen übertakten

(Bild: c't)

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Der Chip-Hersteller AMD hat im zweiten Quartal einen deutlichen Umsatzzuwachs um 26 Prozent auf 1,93 Milliarden US-Dollar, umgerechnet etwa 1,65 Milliarden Euro, im Vergleich zum Vorjahr erzielt. Dabei spielten dem Konzern die Auswirkungen der Corona-Pandemie in die Karten. Der höhere Bedarf bei Consumern und Rechenzentren ließen die Verkäufe von Ryzen- und Epyc-Prozessoren im Vergleich zum Vorjahr in die Höhe schießen, sanken jedoch leicht gegenüber dem ersten Quartal.

Rund 157 Millionen Dollar Gewinn erwirtschaftete AMD im zweiten Geschäftsquartal, ein deutlicher Sprung im Jahresvergleich. Denn im letzten Jahr waren es nur 35 Millionen Dollar. AMD hatte allerdings schon im ersten Quartal einen noch höheren Gewinn von 162 Millionen Dollar einfahren können.

AMD-Chefin Lisa Su zeigte sich angesichts des Geschäftsergebnisses im zweiten Quartal zufrieden, wohlwissend, dass der erhöhte Bedarf an Rechnern für Homeoffice bei Consumern und Cloud-Rechenleistung in Rechenzentren AMD zu diesem guten Ergebnis verholfen haben. Die Einnahmen aus den Verkäufen von Prozessoren der Reihen Ryzen und Epyc hätten sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt, sagte Su.

Allein im Bereich "Computing and Graphics", dem Client-Segment Desktop und Notebook, erzielte AMD einen Umsatz von 1,367 Milliarden Dollar, eine Steigerung um 45 Prozent im Jahresvergleich. Im Vorjahresquartal lag der Umsatz noch bei 940 Millionen Dollar. Gegenüber dem ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres fiel der Umsatz jedoch 5 Prozent geringer aus.

Im Bereich Enterprise, Embedded and Semi-Custom, in dem Server-CPUs und Chips für Spielekonsolen gebündelt sind, musste AMD einen Umsatzrückgang auf 565 Millionen Dollar hinnehmen. Im Vorjahresquartal lag der Umsatz noch bei 591 Millionen Dollar. Gegenüber dem ersten Quartal konnte der Umsatz jedoch um 62 Prozent gesteigert werden, was auf höhere Verkäufe von Epyc-Prozessoren für Rechenzentren zurückzuführen ist. AMD verweist hier auf Geschäfte mit Google und Amazon, die AMD Epyc-Prozessoren der zweiten Generation in ihren Datenzentren einsetzen.

Der Rückgang über das Jahr gesehen geht vor allem auf weniger Verkäufe im Semi-Custom-Segment zurück. Hier dürfte ursächlich sein, dass weniger Chips für Spielekonsolen ausgeliefert wurden, da Sonys Playstation 4 und Microsofts Xbox One vor einem Generationenwechsel stehen.

AMD wagt entsprechend der positiven Geschäftszahlen einen optimistischen Ausblick: Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres erwartet AMD einen Umsatz von etwa 2,55 Milliarden Dollar plus minus 100 Millionen Dollar. Dabei sollen die Umsätze mit Ryzen- und Epyc-Prozessoren weiter ansteigen. Auch durch die neue Generation von Konsolen-Chips für die Playstation 5 und Xbox Series X erwartet AMD einen weiteren Schub.

Die Geschäftsergebnisse des zweiten Quartals versetzten Anleger in Begeisterung. Die Aktie stieg am Mittwochmorgen um knapp 9 Prozent auf einen Wert von 63,65 Euro.

(olb)