AMD bringt neue Desktop-Prozessoren
Die neue A-Serie von CPU-GPU-Kombiprozessoren für Mainboards mit der Fassung FM2 ist schon im Einzelhandel erhältlich; das "Richland"-Spitzenmodell ist der A10-6800K.
Für die seit Herbst 2012 verkauften Mainboards mit der Fassung FM2 liefert AMD jetzt neues Prozessorfutter: Die Accelerated Processing Units (APUs) der "Richland"-Familie. Zunächst starten sechs Varianten in den Abstufungen A10, A8, A6 und A4 mit je zwei oder vier CPU-Kernen und unterschiedlich starken Grafikprozessoren. Letztere zählt AMD nun zur Familie Radeon HD 8000, obwohl sich im Vergleich zu den Trinity-Vorgängern wenig verändert hat: Weder an der Architektur noch an der Zahl der Shader-Kerne. Diese gehören noch nicht zum Typ Graphics Core Next (GCN), takten aber etwas höher als bei den Vorgängern.
Auch die CPU-Kerne haben sich nicht verändert, erreichen aber höhere Taktraten. AMD verspricht, beim Turbo-Modus und bei der eng damit verknüpften Energieverwaltung einige Verbesserungen erzielt zu haben. Außerdem ist die teuerste APU nun für noch schnelles RAM ausgelegt: Statt Modulen mit Chips des Typs DDR3-1866 verträgt die A10-6800K nun welche mit DDR3-2133. Für den maximalen Hauptspeicherausbau von 32 GByte muss man sich aber weiterhin mit DDR3-1600 begnügen, bei den höher getakteten DIMMs sind pro Kanal nur ein oder zwei Ranks zulässig.
AMD: Trinity und Richland für FM2 | ||||||||
Trinity-Typen | Richland-Typen | |||||||
APU-Typ | Takt / Turbo | GPU | US-$ | APU-Typ | Takt / Turbo | GPU | US-$ | TDP |
Quad-Cores | ||||||||
A10-5800K | 3,8 / 4,2 GHz | 7660D | 122 $ | A10-6800K | 4,1 / 4,4 GHz | 8670D | 142 $ | 100 W |
A10-5700 | 3,4 / 4,0 GHz | 7660D | 122 $ | A10-6700 | 3,7 / 4,3 GHz | 8670D | 142 $ | 65 W |
A8-5600K | 3,6 / 3,9 GHz | 7560D | 91 $ | A8-6600K | 3,9 / 4,2 GHz | 8570D | 112 $ | 100 W |
A8-5500 | 3,2 / 3,7 GHz | 7560D | 91 $ | A6-6500 | 3,5 / 4,1 GHz | 8570D | 112 $ | 65 W |
Dual-Cores | ||||||||
A6-5400K | 3,6 / 3,8 GHz | 7540D | 57 $ | A6-6400K | 3,9 / 4,1 GHz | 8470D | 71 $ | 65 W |
A4-5300 | 3,4 / 3,6 GHz | 7480D | 47 $ | A4-4000 | 3,0 / 3,2 GHz | 7480D | k. A. | 65 W |
Die Richland-APUs will AMD etwas teurer verkaufen als ihre jeweiligen Vorgänger. Seltsamerweise nennt das Vorab-Dokument für die Presse noch etwas höhere Preise als die Preisliste auf amd.com – unsere Tabelle zeigt letztere. AMD erklärt die Differenzen damit, dass es sich bei der Web-Preisliste um die üblichen Angaben für OEM-Bestellungen von je 1000 Stück handelt.
Die Neulinge sind etwas schneller als ihre jeweiligen Vorgänger, nämlich fast genau proportional zur jeweils höheren Taktfrequenz. Die 3D-Performance des A10-6800K lässt sich durch schnelleres RAM noch deutlich steigern, doch Übertakter-DIMMs sind etwas teurer – der Aufpreis im Vergleich zu DDR3-1600 beträgt bei 8 GByte 15 bis 20 Euro – und verlangen bei vielen Boards eine manuelle Konfiguration im BIOS-Setup.
Am Vergleich zum billigeren Core i3-3220 mit der GPU HD 2500 beziehungsweise zum ähnlich teuren Core i3-3225 mit HD 4000 ändern die Neulinge von AMD wenig: Intels Doppelkerne rechnen etwas langsamer als der A10-6800K (3,28 statt 3,57 Punkte im Cinebench R11.5), brauchen unter Last weniger Leistung (75 beziehungsweise 89 statt über 100 Watt für das Gesamtsystem) und liegen bei der 3D-Performance weit zurück. Der genügsamere A10-6700 eignet sich gut für kompakte Rechner, die auch viele moderne Spiele in Full-HD-Auflösung schaffen, etwa den c't-Bauvorschlag für eine Steam-Box. Der A10-6800K zieht unter Volllast recht viel Strom, was leise Kühlung in sehr kleinen Gehäusen schwierig macht.
GPUs der FM2-APUs | ||
Typ | Shader | Takt |
Radeon HD 8670D | 384 | 844 MHz |
Radeon HD 7660D | 384 | 800 MHz |
Radeon HD 7660D (A10-5700) | 384 | 760 MHz |
Radeon HD 8570D | 256 | 844 MHz |
Radeon HD 7560D | 256 | 760 MHz |
Radeon HD 8470D | 192 | 800 MHz |
Radeon HD 7540D | 192 | 760 MHz |
Radeon HD 7480D | 128 | 723 MHz |
Schon bei der Vorstellung der Richland-APUs erwähnte AMD die nächste Generation Kaveri für Mainboards mit der Fassung FM2+, die noch vor dem Jahresende kommen sollen. Die 28-nm-Chips sollen eine GCN-GPU besitzen sowie CPU-Kerne der Steamroller-Generation und per HSA die Kooperation zwischen CPU- und GPU-Kernen deutlich verbessern. (ciw)