AMD kann Mobilprozessor-Marktanteil leicht steigern

Die neuen, attraktiven Notebook-Prozessoren von AMD verkaufen sich gut, bei CPUs für Desktop-PCs und vor allem Server legt hingegen Intel weiter zu.

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Die Schätzmodelle der Marktforscher von IDC zeigen für das zweite Quartal des laufenden Kalenderjahres 2010 ein überdurchschnittliches Wachstum des weltweiten Marktes für x86- beziehungsweise x64-Mikroprozessoren der Firmen AMD, Intel und VIA Technologies. Im Vergleich zum ersten Quartal haben Umsatz und Stückzahlen demnach um 6,2 beziehungsweise 3,2 Prozent zugelegt, saisonal üblich ist laut IDC indes ein Stückzahlwachstum um 1,6 Prozent in Verbindung mit einem Umsatzrückgang von 2,8 Prozent, weil die Preise für gewöhnlich im Sommer fallen. Intel hat allerdings die Preise im vergangenen Quartal nur für wenige neue Produkte gesenkt, weil der Marktführer zurzeit – außer den Atoms – zwei CPU-Generationen im Angebot hat: die aktuelle Core-i-Familie sowie die alten Core-2-Typen, die noch in großen Stückzahlen verkauft werden. Von den Core-i-Prozessoren gibt es bisher kaum Billigversionen.

Mit dieser Preis- und Produktstrategie musste Intel eine leichte Einbuße beim Marktanteil nach Stückzahlen hinnehmen, der um 0,3 Prozentpunkte auf 80,7 Prozent sank. AMD konnte um 0,2 Prozentpunkte auf 19 Prozent zulegen, VIA blieben 0,3 Prozent. Die Umsatzanteile hat IDC nicht veröffentlicht, doch hier dominiert Intel noch stärker, weil der mittlere Verkaufspreis (Average Sales Price, ASP) von Intel-CPUs höher liegt als bei den Konkurrenten.

AMD konnte – sicherlich vor allem wegen der neuen Phenom-II- und Athlon-II-Mobilprozessoren – bei Notebooks punkten und den Marktanteil hier um 1,6 Prozentpunkte auf 13,7 Prozent steigern, Intel hielt 86,1 Prozent (minus 1,7 Prozentpunkte) und VIA 0,2 Prozent. Traditionell stärker ist AMD bei den Desktop-PC-Prozessoren, doch hier schrumpfte – trotz neuer Hexa-Cores und der SATA-6G-Chipsätze – der Marktanteil um 0,7 Prozent auf 27,3 Prozent. VIA verkaufte 0,5 Prozent aller Desktop-PC-Prozessoren, und Intel legte um 0,5 Prozentpunkte auf 72,2 Prozent zu.

Bei den Serverprozessoren haben auch die neuesten 12-Kern-Opterons von AMD einen schweren Stand gegen die allgegenwärtigen Xeons, zumal die Magny-Cours-Dickschiffe (alias Opteron 6100) vor allem auf große Server mit vier oder mehr physischen Prozessoren zielen, die nur geringe Stückzahlen erreichen. Den Opteron 4100 für die weit verbreiteten Dual-Socket-Server hat AMD ja erst seit Ende Juni auf dem Markt. Beim Serverprozessoren-Marktanteil verlor AMD jedenfalls laut IDC fast ein Drittel an Intel, nämlich 3,3 Prozentpunkte – AMD hält noch kümmerliche 6,5 Prozent, Intel 93,5 Prozent; VIA spielt hier keine Rolle. (ciw)