AMD kauft XScale-Konkurrent

Mit dem Aufkauf der Prozessorschmiede Alchemy hat sich AMD eine gute Konkurrenzposition zu Intels XScale-Offensive gesichert.

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Von
  • Andreas Stiller

Mit dem Aufkauf der kleinen Prozessorschmiede Alchemy hat sich AMD eine gute Konkurrenzposition zu Intels XScale-Offensive gesichert -- nur kurz bevor die ersten Produkte mit XScale-Prozessoren auf dem Markt erwartet werden.

Ironischerweise haben sowohl Intels XScale-Prozessoren wie auch die Prozessoren von Alchemy den gleichen Urahn: StrongARM. Denn Alchemy wurde von den ehemaligen Digital-StrongARM-Entwicklern Rich Witek und Greg Hoeppner mit Unterstützung des Chipausrüsters Cadence im April 1999 gegründet. Um möglichen Copyright-Problemen aus dem Weg zu gehen, wechselten aber die Entwickler mit der Architektur ins konkurrierende MIPS-Lager. Die Zielsetzung für die so genannten "Gold-Prozessoren" war ähnlich wie bei Intels XScale: ein besonders Strom sparender Prozessor als Kern eines hochintegrierten System-On-A-Chip mit skalierbaren Takten und Betriebsspannungen, geeignet für PDAs, Web-Tablets, mobile Internet-Geräte und so weiter. Ein 64-Bit-Architektur ist für PDAs derzeit noch nicht unbedingt nötig, daher beschränkte sich Alchemy auf MIPS-32.

Den Prozessor Au1000 stellte die 75 Köpfe kleine Firma im Frühjahr 2000 vor. Bei 400 MHz Takt soll er samt seiner Peripherie nur 500 mW verbrauchen. Die Spannung läßt sich von 1,25 bis 1,8 V einstellen. Inzwischen ist auch eine um PCI-2.2 erweiterte Version erhältlich (AU1500). Die Entwicklungssysteme für die Goldstücke sind übrigens noch aus Blei: PB1500.

Details zur Übernahme von Alchemy durch AMD, insbesondere zum Kaufpreis, wurden noch nicht bekannt gegeben. Mit Alchemy hat AMD jetzt ein interessantes heißes Eisen im Feuer und auch neue Prozessorfreunde: MIPS hat AMD schon überschwänglich mit "Willkommen im MIPS32-Club" begrüßt. (as)