AMD stellt Athlon mit 1,3 GHz vor

Seit Tagen überschlagen sich die Gerüchte, ob in den neuen Athlons der bisherige Thunderbird- oder schon der Palomino-Kern steckt. Nun bringt AMD zwei Athlons mit 1,3 und 1,33 GHz auf den Markt.

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Seit Tagen überschlagen sich die Gerüchte, wann AMD schnellere Athlons als den bisherigen Spitzenreiter mit 1,2 GHz auf den Markt bringt – und vor allem wird heftig spekuliert, ob sie den bisherigen Thunderbird-Kern nutzen oder ob der neuen Palomino-Kern auf den Markt kommt. Heute lüftet AMD das Geheimnis und stellt sie vor: Den Athlon mit 1,3 (13 x 100 MHz) und mit 1,333 GHz (10 x 133 MHz).

Die Exemplare, die das c't-Labor begutachten konnte, tragen die Aufschrift A1300AMS3B und A1333AMS3C. Demnach handelt es sich um ein Model 4 (AMDs interne Bezeichnung für den Thunderbird-Kern) mit 256 KByte L2-Cache, 1,75 Volt Kernspannung und einem Frontside-Bustakt von 100 MHz ("B", FSB200) und 133 MHz ("C", FSB266). Auch die CPU-ID 0642 entspricht der des Thunderbird-Kerns. Um ganz sicher zu gehen, haben wir einen der Prozessoren auf 1 GHz heruntergetaktet und die Messergebnisse mit unserer Datenbank verglichen: Sie wichen nicht von denen ab, die ein Gigahertz-Thunderbird erzielt: Der Core der 1,3-GHz-Athlons meldet sich also wie ein Thunderbird und arbeitet exakt genauso schnell wie ein Thunderbird. Beide Prozessoren verwenden übrigens das gewohnte Packaging. Vermutungen über eine geänderte Die-Oberfläche beim 1333, geschürt durch Fotos auf einer japanischen Webseite, bestätigen sich nicht; vermutlich entstanden die Fotos lediglich unter ungünstigen Lichtverhältnissen.

Den schon fast dem Massenmarkt zuzurechnenden Gigahertz-Athlon lassen die Neulinge um mindestens 10 Prozent hinter sich. Durch den Wechsel von FSB200 zu FSB266 gewinnt der Anwender ungefähr eine Geschwindigkeitsstufe: Die 1200-MHz-Version mit FSB266 arbeitet etwa genauso schnell wie die 1300-MHz-Ausgabe mit FSB200.

Den Vergleich mit dem großen Konkurrenten Intel muss AMD nicht fürchten. Schon der Athlon mit 1,2 GHz arbeitete bei den meisten Benchmarks schneller als der Pentium 4 mit 1,5 GHz. Mit 1,33 GHz und FSB266 fällt der Vorsprung noch deutlicher aus: So überholt der Athlon seinen 167 MHz schnelleren Widersacher sogar beim Photoshop-Benchmark der BAPCo-Suite, bei dem sonst die Intel-Prozessoren immer brillierten. Lediglich in zwei Disziplinen muss AMD sich geschlagen geben: Beim Windows Media Encoder und bei Quake III liegt der Pentium 4 klar vorne. Doch bei diesem Vergleich tritt Intel immerhin mit 1,5 GHz und Dual-Channel-Rambus-Speicher an, während wir den AMD-Prüfling lediglich mit einem deutlich preisgünstigeren PC133-Modul mit 2-2-2-Timing ausgestattet hatten.

AMDs neue Spitzenreiter mit 1,3 und 1,33 GHz zeigen, dass der Thunderbird-Kern die Wartezeit auf den Palomino durchaus überbrücken kann: Die Athlons erzielen in fast allen Benchmarks die höchsten bisher gemessenen Ergebnisse. Weitere Einzelheiten und Benchmark-Ergebnisse bringt die c't 7/2001 (ab dem 26. März im Handel).

Prozessor Takt FSB 3DMark BAPCo PovRay
Athlon 1333 FSB266 9650 230 1066
Athlon 1300 FSB200 9379 223 1052
Athlon 1200 FSB266 9339 217 960
Athlon 1200 FSB200 9132 214 960
Pentium 4 1500 FSB400 9162 198 783
Alle Messungen: Grafikkarte Asus V7700 (GeForce 2 GTS, Detonator 6.31) Festplatte IBM DTLA-307030
Athlon: Asus A7V133 (VIA KT133A, 4in1 4.25a), 128 MByte Hauptspeicher PC133-222, Onboard-Sound
Intel: Intel D850GB (Intel i850), 128 MByte Hauptspeicher PC800 (Rambus), Soundblaster Live 1024
3DMark: 3DMark 2000: Version 1.1, Auflösung 800×600×16, Hardware-T&L
BAPCo: BAPCo SYSMark 2000, Auflösung 1024×768×16
PovRay: PovRay 3.1, chess2.pov, 320×240, noAA