AMD stellt den Athlon 64 FX-57 mit 2,8 GHz Taktfrequenz vor

Mit dem Athlon 64 FX-57 bringt die Firma AMD ihren bislang schnellsten Einkern-Prozessor auf den Markt.

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Der Athlon 64 FX-57 läuft mit 2,8 GHz Taktfrequenz um knapp 8 Prozent schneller als sein Vorgänger FX-55 (2,6 GHz). Statt eines 130-Nanometer-Kerns (Clawhammer) kommt nun der 90-nm-Typ "San Diego" zum Einsatz, der auch SSE3-Befehle verarbeiten kann. Die Kapazität des L2-Caches bleibt bei 1 MByte.

Der Athlon 64 FX-57 dürfte die meisten PC-Benchmarks als absolut schnellster Prozessor absolvieren; nur Anwendungen, die ihre Rechenaufgaben auf mehrere Prozessorkerne verteilen können, dürften auf den schnellsten Athlon-64-X2-Modellen (oder einem Pentium Extreme Edition) zügiger arbeiten. Einige Benchmarks des Athlon 64 FX-57 veröffentlicht das c't-Magazin in seiner aktuellen Ausgabe 14/2005, S. 22.

Mit einem Preis von 1031 US-Dollar (deutsche Einzelhandelspreise ab etwa 1060 Euro) unterstreicht AMD den Führungsanspruch. Anders als bisher liefert AMD aber gleichzeitig den Athlon 64 FX-55 weiter aus und hat dessen 1000-Stück-OEM-Listenpreis auf 827 US-Dollar gesenkt. Früher gab es jeweils nur ein FX-Modell, dessen Vorgänger dann preislich herabgestuft in die gewöhnliche QuantiSpeed-Reihe eingegliedert wurde; der FX-53 beispielsweise lebte als Athlon 64 4000+ weiter. Die QuantiSpeed-Zahlen ab 4200+ sind nun jedoch schon von den X2-Doppelkernen besetzt -- anscheinend will AMD hier keine weitere Verwirrung stiften und vermeiden, dass der ehemalige FX-55 mit 2,6 GHz als teurerer 4200+-Konkurrent eines X2-Doppelkerns in den Händler-Preislisten auftaucht.

Die Athlon-64-FX-Baureihe ist vor allem für PC-Gamer gedacht; AMD reizt deshalb die Möglichkeiten der Prozessoren aus und erlaubt den FX-Typen eine hohe Thermal Design Power (TDP), die mit 104 Watt nur unwesentlich niedriger liegt als bei den Doppelkern-CPUs. Der Multiplikator der FX-Modelle ist veränderlich, sodass sie sich besonders leicht übertakten lassen -- auch Intel erlaubt das bei den Extreme-Edition-Pentiums. Zum Übertakten muss die Prozessorkühlung allerdings bei beiden konkurrierenden CPU-Typen sehr leistungsfähig ausgelegt sein; dabei erreicht der Pentium Extreme Edition 840 mit 130 Watt zwar eine deutlich höhere TDP, doch weil Intel gleichzeitig höhere Prozessortemperaturen zulässt (69,8  Grad Celsius, Athlon 64 FX-55/57: 63 Grad Celsius), kommt der Intel-Doppelkern zumindest laut Datenblatt mit einer minimal schwächeren Kühlung aus.

Anders als bisher auf der AMD-Webseite und im Quick Reference Guide beschrieben, scheint AMD auch den Ahlon 64 FX-55 bereits mit dem 90-nm-"San-Diego"-Kern auszuliefern -- zumindest bieten mehrere Händler ein solches Modell an. Leider verweigert AMD schon seit Monaten diesbezüglich eine öffentliche Dokumentation, noch immer ist bloß die völlig überholte Version 3.43 des Athlon 64 Processor Power and Thermal Data Sheet (PDF-Datei Nr. 30430) aus dem vergangenen Oktober zu haben. Darin ist der größte Teil der mittlerweile mit 90-nm-Kernen ausgelieferten Semprons und Athlon-64-Typen nicht zu finden. (ciw)