AMD verkauft Dresdner Chiptechnik nach Russland

Einem Zeitungsbericht zufolge wird AMD Maschinen zur Chip-Herstellung, die bisher in Dresden eingesetzt wurden, an einen russischen Elektronikkonzern verkaufen.

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  • dpa

Der Chiphersteller AMD hat nach einem Bericht der Sächsischen Zeitung Maschinen und Technologie seiner älteren Halbleiterfabrik in Dresden an den russischen Elektronikkonzern Angstrem verkauft. Dieses Unternehmen baue derzeit in Selenograd bei Moskau eine Chipfabrik, die Ende 2009 ihre Produktion aufnehmen soll, heißt es weiter. Das Blatt beruft sich auf Angstrem-Chef Anatoly Soukhaparov.

Seinen Angaben zufolge habe Angstrem einen 815-Millionen-Euro-Kredit erhalten, der überwiegend für den Kauf der AMD-Ausrüstung sowie der in Dresden entwickelten Kupfertechnologie (CMOS) verwendet werde. Der AMD-Vizepräsidenten in Russland, Pierre Brunswick, habe zudem bestätigt, dass das US-Außenministerium und die EU dem Technologietransfer zugestimmt hätten. Die Russen erhalten dem Bericht zufolge Maschinen, die die Produktion von Chips auf 200 Millimeter großen Wafern ermöglichen.

AMD hat in Dresden zwei Fabriken, die sogenannte Fab30 und die Fab36. Die Fab30 soll auf moderne 300-Millimeter-Wafer umgestellt werden und damit im Jahr 2009 zur Fab38 werden. In der Fab36 wird bereits auf 300-Millimeter-Wafern produziert.

Eine AMD-Sprecherin sagte der Zeitung, es seien Maschinen an mehrere Halbleiterhersteller verkauft worden, auch an Angstrem: "Mit den Abnehmern ist Stillschweigen vereinbart worden." Den Erlös aus dem Verkauf beziffert das hochdefizitäre US-Unternehmen für das zweite Quartal auf umgerechnet 132 Millionen Euro. Seit Monaten gibt es Gerüchte, AMD wolle seine Fertigung auslagern. Die für den Aufbau der Fab38 zuständige Managerin Elke Eckstein verließ das Unternehmen. In Dresden hat AMD 2800 Mitarbeiter. (dpa) (hob)