AMD will offenbar bald billigeren Doppelkern-Prozessor bringen

Schon in wenigen Wochen will AMD angeblich einen deutlich günstigeren Doppelkern-Prozessor einführen und auch die Sempron-Preise senken.

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Der Prozessorhersteller AMD will angeblich schon Anfang August einen Athlon 64 X2 3800+ zum 1000-Stück-OEM-Listenpreis von 345 US-Dollar einführen und den Preis des Sempron 2500+ von 67 auf weniger als 60 US-Dollar senken. Das meldet zumindest die taiwanische DigiTimes unter Berufung auf Mainboard-Hersteller.

Auch Intel plant demnach in Kürze Preisabschläge bei Celeron-D-Prozessoren; der Celeron D 325 (2,53 GHz) kostet zurzeit 73 US-Dollar. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass AMD nur den Preis eines einzigen Sempron-Modells senkt. Möglicherweise führt AMD dann auch den Sempron 2500+ im Sockel-754-Gehäuse offiziell ein, der in der Web-Vergleichsliste bereits seit längerem zu finden ist und mit 1,6 GHz Taktfrequenz und 256 KByte L2-Cache arbeiten soll.

Der angeblich zu erwartende Athlon 64 X2 3800+ wäre mit 345 US-Dollar um gut ein Drittel günstiger als der derzeit billigste Athlon-64-Doppelkern X2 4200+ (537 US-Dollar) und würde dann im deutschen Einzelhandel wohl etwa 360 Euro kosten -- das sind aber immer noch 80 Euro mehr, als man für den billigsten Pentium D (820) von Intel berappen muss. Dieser ist übrigens mit 95 Watt Thermal Design Power (TDP) sparsamer als seine schnelleren Geschwister (130 Watt TDP) und wird deshalb von einigen PC-Herstellern als einzige Doppelkern-Option für kompakte Geräte angeboten.

Die bisher vorgestellten Athlon-64-X2-Doppelkerne nehmen nominell bis zu 110 Watt Leistung auf, sind in der Praxis unter Volllast aber sparsamer als ein Pentium D und rechnen gleichzeitig in den meisten Benchmarks schneller. Zurzeit scheinen Intels Desktop-Doppelkern-Prozessoren besser lieferbar zu sein als die deutlich teureren Modelle von AMD.

AMD verlangt derzeit für viele AMD-64-Prozessoren recht hohe Preise und erwähnt in den turnusmäßigen Berichten an die US-Börsenaufsicht immer wieder, dass die aggressive Preis-Konkurrenz von Intel ein geschäftliches Risiko darstelle. Auf den ersten Blick ist es deshalb nicht ganz leicht zu verstehen, weshalb AMD gegen Intel unter anderem mit der Begründung klagt, dass Intels Missbrauch seiner Monopolstellung zu überhöhten Computerpreisen führe. (ciw)