AOL: Planmäßig in die Verlustzone

AOL Deutschland will mit einer groß angelegten Werbeaktion den Abstand zu T-Online verkürzen.

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Von
  • Christian Persson

Der Online-Dienst AOL Deutschland will mit einer groß angelegten Werbeaktion den Abstand zu T-Online verkürzen. "Wir planen eine aufwendige Marketing-Kampagne", sagte AOL-Sprecher Frank Sarfeld. Einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", wonach AOL in den nächsten zwölf Monaten etwa 200 Millionen DM ins Marketing investieren wird, wollte Sarfeld jedoch nicht im Detail bestätigen. "Zu genauen Zahlen machen wir keine Angaben."

Der Spiegel berichtet in seiner aktuellen Ausgabe, die deutsche Online-Tochter der Bertelsmann AG und der des weltgrößten Online-Dienstes AOL rutsche mit der Aktion "planmäßig in die Verlustzone -- 1999/2000 soll ein Minus von 200 Millionen Mark anfallen". Das sähen die Budgets vor, die Bertelsmann und die Zentrale von AOL genehmigt hätten. Um den Abstand zum Marktführer T-Online zu verringern, werde der neue AOL-Europe-Chef Andreas Schmidt 200 Millionen DM für die Kampagne ausgeben, rund 50 Millionen würden allein in die TV- und Radiowerbung fließen. Außerdem habe AOL die Einführung einer Pauschalgebühr von 19,90 Mark monatlich vorgesehen.

Großen Zulauf erhofft sich AOL durch Bankgeschäfte im Internet nach dem HBCI-Standard, bestätigte AOL-Sprecher Sarfeld. Bisher dominiert T-Online beim Homebanking. Den derzeit gut 900 000 AOL- Mitgliedern stehen 3,3 Millionen Kunden von T-Online gegenüber. Allein in diesem Jahr hat die Telekom-Tochter schon über 600 000 Neukunden gewonnen, AOL dagegen nur 100 000. (cp)