AOL verkauft Internet-Zugänge über Wal-Mart

Nach Microsoft verbündet sich auch AOL mit einer führenden Einzelhandelskette.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 15 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Holger Bleich

US-Online-Anbieter verbünden sich verstärkt mit Einzelhandelsketten. Nachdem Microsoft im letzten Monat seinen Deal mit Tandy (RadioShack-Filialen) bekannt gab, kündigte heute AOL eine umfangreiche strategische Allianz mit Wal-Mart an. Die Partner wollen einen gemeinsamen Internet-Zugang anbieten und dabei die CompuServe-Infrastruktur nutzen. CompuServe gehört zum AOL-Konzern und gilt in den USA als ausgesprochener Low-Cost-Provider. Wal-Mart wird in seinen Filialen sowie in TV- und Radio-Spots intensiv den neuen Zugang, aber auch das wesentlich teurere klassische AOL-Angebot bewerben.

AOL will mit der Aktion insbesondere jene Kundschaft ansprechen, der bisher kein lokaler Internet-Zugang zur Verfügung steht. Eine Analyse im Vorfeld der Vereinbarung hatte ergeben, das nur "in sechs von zehn Wal-Mart-Standorten ein lokaler Internet-Provider seine Dienste anbietet." In den USA sind lokale Einwahlknoten durch pauschal abgegoltene Ortsgesprächskosten besonders günstig.

Gegenüber c't erklärte der deutsche AOL-Unternehmenssprecher Frank Sarfeld, hier zu Lande sei eine derartige Kooperation nicht geplant. "Die hiesige Positionierung des CompuServe-Dienstes ist eine ganz andere", so Sarfeld weiter. Man beschränke sich vorerst auf kurze Kampagnen mit Handelsketten wie Media-Markt, BP oder Aldi.

Auch AOL-Konkurrent Microsoft streckt seine Fühler nach neuen Partnern aus. Der Softwarekonzern hat sich heute mit 200 Millionen US-Dollar beim Elektronikfachhändler Best Buy eingekauft. Als Gegenleistung will Best Buy in seinen mehr als 350 Filialen künftig Microsofts Internet-Dienst MSN offerieren. (hob)