APS-C-Auflösungsrekord, Fujifilm X-H2 mit 40,2 Megapixeln

Der APS-C-Sensor der X-H2 bietet mit 40,2 Megapixeln die höchste Auflösung in seiner Klasse, mit Pixel-Shift kommt sie sogar auf 160 Megapixel.

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Frau in Brautkleid. Rechts davon eine Kamera.

(Bild: Peter Nonhoff-Arps)

Lesezeit: 5 Min.
Inhaltsverzeichnis

Fujifilms professionelle X-H-Familie bekommt in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal Nachwuchs. Nach der schnellen Fujifilm X-H2S (Test in der aktuellen c't Fotografie 5/22 ab S.38) folgt nun im identischen Gehäuse die hochauflösende Variante. 40,2 Megapixel bannt der Hersteller auf den gegenüber dem Vollformat deutlich kleineren X-Trans-CMOS-Sensor im APS-C-Format. Das ist neuer Rekord.

Canons EOS R7 kommt auf 32 Megapixel, genauso wie die schon etwas ältere EOS M6. Die Größe des einzelnen Pixels beträgt 3,04 µm. Zum Vergleich der MFT-Sensor der OM System OM-1 mit 20 Megapixeln hat eine Pixelgröße von 3,3 µm und der 61-MP-Vollformatsensor von Sonys A7R IV kommt auf 3,7 µm. Um genügend Licht zu sammeln, ist der Chip der X-H2 in BSI-Technik (Back Side Illumination) ausgeführt. Auf eine schnelle und zugleich teure Stacked-Version hat man hier jedoch verzichtet, die bleibt der X-H2S vorbehalten.

c't Fotografie 4/24

Gegenüber der X-H2S ist der Sensor der X-H2 mit mehr Phasen-Messpunkten für den Autofokus ausgestattet. Hier stehen dafür 3,33 Millionen Pixel zur Verfügung, beim Sensor der S-Version sind es 2,16 Millionen. Als weiteres Alleinstellungsmerkmal in der X-Serie bietet die X-H2 die Pixel-Shift-Technik an, die es ansonsten nur in einigen GFX-Modellen gibt. Mit Hilfe von 20 Einzelaufnahme, die jeweils um ein Pixel verschoben sind, lassen sich im Nachhinein am PC mit der Software Fujifilm Pixel Shift Combiner von einem Motiv Bilder mit der vierfachen Sensorauflösung, also 160 Megapixel, berechnen. Das funktioniert allerdings nur mit Stativ und bei unbewegten Motiven. Wir sind gespannt, auf welche Resultate die Labormessungen und die Praxisbilder kommen.

Die Grafik zeigt den Aufbau des hochauflösenden X-Trans 5 HR BSI Sensors der Fujifilm X-H2. Das Licht fällt durch die Mikrolinsen über die Rückseite des Chips auf die Fotodioden.

(Bild: Fujifilm)

Apropos Auflösung: Wenn man die 40 Megapixel des Sensors voll ausreizen will, müssen das auch die Objektive ermöglichen. Bisher benennt Fujifilm nur vier Optiken aus seinem Programm, die diesen Anforderungen voll genügen. Es handelt sich um die XF-Brennweiten 28, 23 und 33 Millimeter jeweils mit Lichtstärke f/1.4 und in WR-Ausführung. Hinzu kommt das neue XF 56mm F1.2R WR, das zeitgleich mit der Kamera erhältlich sein soll.

Die Grafik zeigt die Funktionsweise einer Pixel-Shift-Aufnahme der Fujifilm X-H2. Sie ermöglicht nicht nur eine Auflösung von 160 Megapixeln, sondern sorgt auch für mehr Farbinformationen pro Pixel.

(Bild: Fujifilm)

Neu gegenüber älteren X-Kameras ist die etwas niedrigere Grundhelligkeit. Die ISO-Einstellung startet nun bei ISO 125, statt bei ISO 160 bei der X-H2S und X-T4 und ISO 200 bei der Vorgängerin X-H1. Zudem beherrscht die Kamera 8K/30p Video (4:2:2 10 Bit) und zieht damit gleich mit Canons EOS R5 sowie Nikons Z9. Bei 4K-Auflösung kommt die X-H2 auf 60 Bilder pro Sekunde (fps), da schafft das Schwester-Modell beeindruckende 120 fps. Die Kamera unterstützt das Apple ProRes-Format.

Auch bei Stillfotos ist die Neue etwas langsamer. Mit mechanischem Verschluss erfasst sie maximal 15 Bilder pro Sekunde (400 unkomprimierte Raw-Bilder in Folge), mit elektronischem sollen es 20 sein (202 Raw-Bilder in Folge) – Voraussetzung ist eine schnelle Speicherkarte.

Für Speichermedien bietet die Kamera wie die X-H2S zwei Steckplätze, einen für schelle SD-Karten (UHS II) und einen zweiten für noch schnellere CFexpress-Karten (Typ B). Der elektronische Sucher löst 5,76 Megapixel auf mit 120 fps und einem Vergrößerungsfaktor von 0,8x. Das entspricht dem Niveau aktueller Profikameras.

Fujifilm X-H2 (9 Bilder)

Die Fujifilm X-H2 zusammen mit dem neuen Objektiv XF 56mm F1.2R WR. Das ist bislang eines der wenigen XF-Objektive, die die hohe Auflösung des Sensors von 40,2 Megapixeln ausreizen können.
(Bild: Fujifilm)

Auf der Rückseite befindet sich ein touch-fähiges, dreh- und schwenkbares LC-Display, das in der Diagonalen 7,6 Zentimeter misst und eine Auflösung von 1,6 MP bietet, entsprechend 894 x 596 Bildpunkten. Die Touch-Funktionen sind, wie bei Fujifilm üblich, eher rudimentär und beschränken sich auf Autofokusfunktionen und den Auslöser. Menüs lassen sich darüber, wie etwa bei Canon, nicht bedienen.

Leistungsfähiger schneller Autofokus mit Deep Learning Algorithmen, um Gesichter/Augen, Tieren, Vögel, Autos Motorräder, Flugzeuge und Züge optimal zu erkennen und diese anschließend sicher zu verfolgen. Allerdings ist die Berechnungsgeschwindigkeit aufgrund der hohen Sensorauflösung mit 26 fps langsamer als bei der X-H2S (120 fps) und auch als bei der X-T4 (40 fps).

Obligatorisch in dieser Kameraklasse ist inzwischen ein sensorbasierter Bildstabilisator. Das Fujifilm IBIS soll einen Gewinn von bis zu sieben Blendenstufen ermöglichen.

Der neue Sensor in der X-H2 unterstützt kürzeste Verschlusszeiten. Während der schnellste mechanische Verschluss bei üblichen 1/8000 Sekunden liegt, bringt es der elektronische Verschluss auf 1/180.000 Sekunde. Damit lässt sich theoretisch eine zerplatzende Glühbirne scharf einfrieren.

Zur Stromversorgung der X-H2 sieht Fujifilm einen Akku vom Typ NP-W235 vor, wie er auch schon in der X-T4 steckt. Eine Ladung soll für rund 680 Bilder reichen.

Die Fujifilm X-H2 soll ab Ende September zum Preis von 2250 Euro erhältlich sein. Damit ist sie 500 Euro günstiger als die schnelle X-H2S und liegt auf demselben Niveau wie das MFT-Flaggschiff OM System OM-1 von OM Digital Solution. Zudem soll die Kamera zusammen mit dem XF16-80mmF4 R OIS WR im Kit für 2750 Euro angeboten werden.

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