AR-Headset von Apple erst ab 2023 in Sicht?

Momentan haben die Analysten Apples Pläne noch nicht durchschaut: Auf der Weltentwicklerkonferenz WWDC könnte es dennoch einen ersten Vorgeschmack geben.

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(Bild: Mike_shots/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Malte Kirchner

Zumindest in einem Punkt sind sich die Apple-Analysten aktuell einig: Einen Verkaufsstart eines Augmented Reality (AR) Headsets direkt nach der Apple-Weltentwicklerkonferenz WWDC wird es wohl nicht geben. Aktuell dämpft Jeff Pu von Haitong International Securities sogar Hoffnungen, dass zumindest bis Jahresende das seit Jahren diskutierte neue Gerät erscheinen könnte. Nach seinen Worten ist frühestens im ersten Quartal 2023 damit zu rechnen. Dann aber werde Apple voll durchstarten und er erwartet bis zu 1,5 Millionen verkaufte Geräte im ersten Jahr, wie 9to5Mac berichtet.

Zuvor hatte der Analyst Ming-Chi Kuo einen Verkaufsstart Ende 2022 vorhergesagt. Er erwartete zu Beginn allerdings nur wenige verfügbare Geräte. Das würde sich mit Pus Aussagen allerdings nicht ausschließen: Auch bei den AirPods startete Apple damals Ende des Jahres mit nur wenigen Geräten und nahm im Folgejahr erst richtig Fahrt auf.

Kuo und Pu haben ihre Quellen in der Zuliefererkette in Asien. Angesichts der Vielzahl der Komponenten in dem Gerät – erwartet werden zwei Micro-OLED-Displays, ein AMOLED-Display und bis zu zehn Sensoren – dürfte der Produktionsbeginn eines AR-Headsets von Apple nicht lange unbemerkt bleiben.

Der Journalist Mark Gurman, der seine Quellen offenbar eher in der Konzernzentrale in Cupertino hat, berichtete zuletzt von einer Veröffentlichung zwischen Herbst 2022 und Sommer 2023. Beim Preis schwanken die Vorhersagen zwischen 2000 und 3000 US-Dollar.

Trotzdem könnte die WWDC, die vom 6. bis zum 10. Juni stattfindet, erstmals die offizielle Bühne Apples für ein solches AR-Headset sein. Hier schwört Apple die Entwickler auf die Themen ein, die dem Konzern mit Blick auf den App-Markt besonders am Herzen liegen. Und sollte Apple zwischen den Entwicklerkonferenz 2022 und 2023 ein solches Gerät veröffentlichen, dürfte der Konzern ein Interesse daran haben, einen eigenen AR-App-Store zum Auftakt mit möglichst vielen Apps zu befüllen.

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Um die Vorbereitungen hierfür einzuläuten, dürfte mindestens die Programmierschnittstelle ARKit weiter ausgebaut werden. Vor fünf Jahren, im Jahr 2017, führte Apple mit iOS 11 diesen Werkzeugkasten ein, um die Erweiterung der Realität mittels Kamera und Bildschirm zu ermöglichen. Seither wurde ARKit immer weiter entwickelt. Jedoch dürfte es in seiner jetzigen Ausbaustufe noch nicht genügen, um Apps für ein Headset zu entwickeln.

Hier kommt realityOS ins Spiel. Erste Hinweise auf ein eigenes Betriebssystem für das Headset wurden bereits im Code der Apple-Software gefunden. Vielleicht wird Apple das OS sogar schon vorstellen. Bei größeren Entwicklungen, wie zuletzt der Einführung der eigenen Computerchips, haben die Kalifornier die Entwicklerinnen und Entwickler immer wieder frühzeitig mit ins Boot genommen. Beim Apple Silicon gelang Apple dennoch das Kunststück, trotz Developer Kit nur wenig über das tatsächliche spätere Produkt, den M1-Chip, vorab preiszugeben.

(mki)