ARD und ZDF kündigen Digital-Programme im Kabel
Die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten ARD und ZDF haben den Vertrag zur Einspeisung digitaler Programme mit der Kabel Deutschland gekündigt.
Nach Informationen des Medienmagazins Digital Fernsehen haben ARD und ZDF den Vertrag zur Einspeisung von Digitalprogrammen mit der Kabel Deutschland gekündigt. Offensichtlich leitet dieser Schritt eine Machtprobe zwischen den großen Fernsehsendern und der Kabel Deutschland ein. ARD und ZDF wollen damit eine offene Programm- und Empfangsgeräte-Plattform durchsetzen; die digitalen Programme der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender sollen mit allen Kabelboxen empfangbar sein. Nach Ansicht der ARD ist dieser Punkt derzeit nicht erfüllt.
Kabel Deutschland will den Empfang digitaler Programme nur noch mit lizenzierten Receivern gestatten. Die Kritik von ARD und ZDF entzündet sich daran, dass das Kabel-Unternehmen alle Programme grundverschlüsseln will und nicht plant, Receiver nach dem Standard Multimedia Home Platform (MHP) zuzulassen. Vorerst sollen die Digital-Programme aber noch eingespeist werden, berichtet Digital Fernsehen. Neben den Programmen von ARD und ZDF umfasst das Digitalangebot der öffentlich-rechtlichen alle dritten Programme sowie weitere Angebote wie etwa Eins Muxx, Eins Festival, Eins Extra, ZDF Theaterkanal, ZDF Infokanal oder ZDF Dokukanal.
Kabel Deutschland legt sich indes nicht nur mit den öffentlich-rechtlichen Anstalten an. Auch die privaten Fernsehsender kritisieren die Politik des Quasi-Monopolisten. In dieser Woche war bereits durchgesickert, dass Kabel Deutschland plant, den Empfang privater Fernsehsender für Kabelkunden kostenpflichtig zu machen. (uma)