AT&T-Finanzchef sieht Ende der iPhone-Exklusivität

Was in Deutschland und vielen anderen Märkten mittlerweile Standard ist, soll nun auch in Apples amerikanischem Heimatmarkt Wirklichkeit werden. Im Blickpunkt: Das lange erwartete Verizon-iPhone.

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Ein bisschen erinnert AT&T an das letzte uneingenommene gallische Dorf: Nachdem mittlerweile fast überall auf der Welt, darunter seit kurzem auch in Deutschland, Apples iPhone von mehreren Mobilfunkunternehmen sowie meistens in einer providerfreien Version ohne Simlock verkauft wird, bleibt der der amerikanische Telekommunikationsriese auf seinem Heimatmarkt weiter Monopolist. Doch das könnte sich nun sehr bald ändern. Neben entsprechenden Gerüchten, die schon seit Monaten durch das Netz wabern, gibt es nun auch handfeste Indizien.

Richard Lindner, Finanzchef bei AT&T, sagte nun auf eine entsprechende Frage auf der "UBS Media and Communications"-Konferenz in New York, Exklusivitätsverträge könnten enden. "Das ist bei allen exklusiven Arrangements so." Aus diesem Grund, so Lindner mit Blick auf den iOS-Konkurrenten Android, unterstütze AT&T auch "alle wichtigen Betriebssysteme" auf Smartphones aus dem Higend-Spektrum, die besonders datenintensiv seien.

Noch ist unklar, wann AT&T seine iPhone-Exklusivität in den USA wirklich verlieren könnte. Das Hauptproblem dabei ist ein technisches: Der größte Konkurrent im Markt, Verizon Wireless, betreibt sein gut ausgebautes Netz nicht nach dem vom iPhone genutzten, weltweit führenden UMTS-Standard, sondern mittels CDMA/EV-DO-Technik. Aus diesem Grund müsste zunächst ein entsprechend ausgestattetes iPhone auf den Markt kommen, über das es ebenfalls seit vielen Monaten Gerüchte gibt. Alternativ könnte Apple auch noch die US-Telekom-Tochter T-Mobile ansprechen, die ein UMTS-Netz betreibt, im amerikanischen Markt aber zu den kleineren Mitspielern gehört.

AT&T hat seit Jahren in Ballungsräumen teils schwerwiegende Probleme, mit den datenintensiven iPhones umzugehen. So erhielt der Telekommunikationskonzern vom US-Äquivalent zur "Stiftung Warentest", Consumer Reports, gerade die schlechtesten Noten aller US-Mobilfunknetze. Dazu waren 58.000 Handy-Nutzer wissenschaftlich nach ihrer Zufriedenheit befragt worden. (bsc)