ATI plant Chipsatz für Intel Pentium 4

Im Rennen um den ersten Chipsatz für Intels Pentium 4 ohne teuren Rambus-Speicher setzt sich überrraschend der Grafikspezialist ATI an die Spitze.

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Wer gewinnt das Rennen um den ersten Chipsatz für Intels Pentium 4, der ohne den teuren Rambus-Speicher auskommt? Bisher hießen die Favoriten VIA und Intel selbst, doch nun setzt sich unvermutet der Grafikspezialist ATI an die Spitze des Feldes. Das Abkommen zum gegenseitigen Patentaustausch zwischen ATI und Intel erlaubt es ATI ausdrücklich, auch für den Pentium 4 einen Chipsatz mit integrierter Grafik zu entwickeln. Der Chip werde wohl den Radeon-Kern nutzen und im dritten oder vierten Quartal 2001 erscheinen; weitere Details gibt ATI bislang nicht bekannt.

Für Intels Pentium 4 existiert derzeit nur ein Chipsatz, der i850 von Intel. Als Speicher-Interface setzt Intel auf Zweikanal-Rambus – schön schnell, aber viel zu teuer. Gerade die Vorstellung eines auf den Einsteigermarkt zielenden Pentium 4 mit 1,3 GHz passt nicht zu der Notwendigkeit, mindestens zwei Rambus-Module einsetzen zu müssen. So wartet alle Welt auf einen Pentium-4-Chipsatz mit Unterstützung für preiswertere Speichermodule wie SDRAM oder auch Double-Data-Rate-Speicher (DDR-SDRAM). Intel selbst plant den Brookdale-Chipsatz mit entsprechendem Interface. VIA lässt keine offiziellen Informationen heraus – doch als sicher gilt, dass der taiwanische Chip-Hersteller solch einen Chipsatz bauen kann, allerdings nicht verkaufen darf. Auch die Chiphersteller Ali und SiS wurden immer als potenzielle Kandidaten gehandelt. Doch Intel hat allen drei bisher keine offizielle Lizenz für den Pentium-4-Bus erteilt.

Einen Vergleichstest von Pentium-4-Komplettsystemen und -Mainboards bringt die aktuelle Ausgabe 2/2001 von c't. (jow)