ATI einigt sich mit Intel und verdient wieder Geld

ATI legt nach mehreren Verlustquartalen ein positives Ergebnis vor und darf jetzt Chipsätze mit eingebauter Grafik für Intel-CPUs herstellen.

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Nach mehreren Verlustquartalen kann ATI endlich wieder ein Plus melden: Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2001, das am 30. November 2000 zu Ende ging, stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 20,8 Prozent auf 350,5 Millionen US-Dollar. Daraus konnte ATI einen Gewinn von 11,8 Millionen US-Dollar erwirtschaften, auch der Rohertrag des Unternehmens steigerte sich von 23 auf 26,1 Prozent. Die Aussichten für die Zukunft bewertet ATI vorsichtig, will aber weiter deutlich wachsen.

ATI hat ein gegenseitiges Lizenzierungsabkommen mit Intel abgeschlossen und so Rechtsstreitigkeiten beigelegt. Demnach darf ATI jetzt mit Intels Segen eigene Chipsätze mit eingebauter Radeon-Grafik für Intel-CPUs herstellen. Bereits vor rund einem Jahr hatte ATI einen Chipsatz mit integrierter Grafik angekündigt, den die mittlerweile von ATI aufgekauften Grafik-Chipentwickler von Art-X entwickelt hatten. Das Produkt tauchte aber nie auf. Lediglich von ALi kam ein Produkt für Sockel-7-Prozessoren mit Art-X-Grafik auf den Markt.

Der wichtigste ATI-Konkurrent Nvidia entwickelt bereits Chipsätze für Intel-Prozessoren. Außer dem ALi TNT2 wird es auch einen Nvidia-Chipsatz in der kürzlich angekündigten Microsoft-Spielkonsole X-Box geben. Diesen will Nvidia unter dem Namen "Crush" auch für Athlon-CPUs herausbringen. Nvidia hat ATI im PC-Markt wichtige Marktsegmente abgenommen. Nach der Übernahme von 3dfx durch Nvidia muss ATI sich erheblich anstrengen, um weiter erfolgreich zu sein. Auch die Ankündigung von Apple, in den G4-Top-Modellen Nvidias GeForce-2-MX einzusetzen, könnte für ATI gefährlich werden. Die ATI-Radeon-Grafikkarte ist für den G4 nur noch als Option erhältlich.

Der ATI-Quartalsbericht weist explizit eine 11-prozentige Beteiligung an der Entwicklerfirma SiByte aus. Dort entwickelt man spezielle Prozessoren auf Basis der MIPS-Kerne. Interessant an der SiByte-Beteiligung ist, dass das Unternehmen vor einigen Monaten von Broadcom gekauft wurde. Broadcom hat sich kürzlich die Chipsatzschmiede ServerWorks einverleibt. (ciw)