ATI stellt neue Grafikchips für PCI-Express-Systeme vor

Nur wenige Monate nach Einführung des Radeon X800 XT erklärt ATI diesen schon wieder zum Auslaufmodell. Radeon X850 und Radeon X800LE sollen neue Kunden mit mehr Leistung beziehungsweise günstigeren Preisen locken.

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Von
  • Manfred Bertuch

Das neue ATI-Flaggschiff Radeon X850 XT Platinum Edition beruht auf einem optimierten Chip (Codebezeichnung R480) und erhöhten Taktfrequenzen. Die Steigerung bei den Takten bewegt sich allerdings nur im einstelligen Prozentbereich: Gegenüber dem bisherigen Spitzenprodukt Radeon X800 XT-PE legt der Chiptakt lediglich von 526 auf 540 MHz zu, und der Speichertakt nur von 574 auf 587 MHz. Dabei fällt die Kühlung diesmal erheblich aufwendiger aus. Die Grafikkarte belegt jetzt zwei Steckplätze und befördert die Abwärme über Öffnungen im Slotblech aus dem Rechnergehäuse heraus. Wie erwartet kann sich die Radeon X 850 XT-PE im Test mit Doom3, Half-Life 2 und FarCry auch nur durch rund vier Prozent höhere Bildraten von ihrem Vorgänger abheben. ATI räumt ein, dass die Überarbeitung des Chips vor allem zu einer bessseren Verfügbarkeit des Produkts beitragen soll. Der Vorgänger konnte lediglich in einigen Projektgeschäften eingesetzt werden und gelangte nur in kleinen Mengen in den Einzelhandel.

Bislang gibt es lediglich Dollar-Preisangaben, nach denen die XT-PE-Ausführung 549 US-Dollar kosten soll. Eine mit 520/540 MHz Chip-/Speichertakt betriebene XT-Version soll für 499 US-Dollar erhältlich sein und eine ebenfalls mit diesen Werten arbeitende Pro-Version mit zwölf statt sechzehn Pipelines ist für 399 US-Dollar zu haben.

Die zweite Neuerung dürfte für viele Anwender interessanter sein: Durch den Wechsel auf eine 0,11-µm-Fertigung (Codebezeichnung R430) will ATI weitere Varianten zu niedrigeren Preisen ermöglichen. Der Radeon X800XL ist für 400/500 MHz spezifiziert, besitzt sechzehn Pipelines und soll 349 US-Dollar kosten. Noch günstiger ist der Radeon X800 mit 400/350 MHz und zwölf Pipelines. ATI gibt den Preis mit 249 US-Dollar an, sodass man mit einem Einführungspreis von rund 300 Euro rechnen kann. ATIs Partner werden den Radeon X800 überwiegend auf Grafikkarten mit 128 MByte Speicher einsetzen. Alle anderen Modelle will man mit 256 MByte Speicher bestücken. Grafikkarten mit dem Radeon X850 sollen noch in diesem Monat in den Handel gelangen. Der Radeon X800XL und X800 hingegen erst im Januar.

Beide Chiplinien sind ausschließlich für PCI-Express ausgelegt und Besitzer von AGP-Systemen haben erst einmal das Nachsehen. Da die Produktion der auf dem R423 basierenden PCI-Express-Chips (Radeon X800 XT) aber eingestellt wird, wird Kapazität in der 0,13-µm-Fertigung frei, die ATI für die Produktion des AGP-High-End-Chips R420 (Radeon X800 XT-PE und X800 Pro) einsetzen will. Damit werden entsprechende Grafikkarten eventuell günstiger im Preis. Zudem soll es Pläne geben, Radeon X800 und X800XL mit dem Brückenchip Rialto an AGP anzupassen. (Manfred Bertuch) / (pmz)