Cebit

AVM liefert Details zu weiteren neuen Fritzboxen

Der Netzwerkhersteller baut seine Router-Modellreihe weiter aus und setzt mit Modellen ohne eingebautes Modem neue Schwerpunkte. Neugierig macht auch eine Technologiestudie für Gigabit-schnelle Kabelanschlüsse.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 184 Kommentare lesen
CeBIT: AVM liefert Details zu weiteren neuen Fritzboxen

(Bild: AVM)

Lesezeit: 4 Min.
Inhaltsverzeichnis

Wie im Vorfeld der CeBIT angekündigt, stellt der Berliner Hersteller AVM seine neuen Router-Modelle erstmals öffentlich vor. Bemerkenswert dabei erscheint, dass AVM seine Produktpalette erstmals um Geräte ohne integriertes Modem erweitert. Passend dazu lieferte das Unternehmen auch weltweite Verkaufszahlen für "WLAN-Geräte". Demnach sind im Jahr 2014 weltweit von allen Herstellern über alle Produktkategorien zusammen 4,5 Milliarden WLAN-Devices verkauft worden.

In diesem Bereich bildet die Fritzbox 4080 nun das neue Flaggschiff von AVM und die kleinere Fritzbox 4020 zielt auf den Einsteigermarkt. Beide stecken in aufrecht orientierten Gehäusen und nutzen über WAN-Ports externe Kabel-, DSL- oder Glasfasermodems für den Internet-Zugang. Die Hardware-Ausstattungen der beiden Modelle unterscheiden sich erheblich. Die wesentlichen technischen Daten, also beispielsweise die WAN-Geschwindigkeiten, MIMO-Auslegung und WLAN-Bruttorate entsprechen den bereits im Februar genannten Informationen.

Bei der großen Fritzbox 4080 sind außerdem an Bord: Vier Gigabit-LAN-Ports, je zwei USB-3.0- und Analog-Telefonanschlüsse, eine DECT-Basisstation sowie ein interner ISDN-Anschluss. Das Gerät soll im zweiten Halbjahr 2015 für 249 Euro in den Handel kommen.

Das Modell 4020 führt der Hersteller als "die kleinste Fritzbox aller Zeiten" ein. Mit einem Fast-Ethernet-WAN-Port, vier LAN-Anschlüssen, einem USB-2.0-Port für unter anderem UMTS-, HSPA- und LTE-Sticks sowie einem Preis von 59 Euro richtet sie sich vor allem an preisbewusste Einsteiger. Sie soll im zweiten Quartal 2015 auf den Markt kommen.

Die neue Fritzbox 7430 folgt hingegen der traditionellen Router-Ausstattung von AVM, hat also ein DSL-Modem an Bord. Das Gerät eignet sich laut Hersteller wie alle seit 2014 erhältlichen Modelle auch für reine IP-Anschlüsse und liefert an VDSL-Vectoring-Zugängen bis 100 MBit/s. Das WLAN-Modul funkt im 2,4-GHz-Band und liefert dort gemäß 802.11n-Technik brutto bis zu 450 MBit/s (3x3-MIMO). Ferner sind vier Fast-Ethernet-LAN-, jeweils ein USB-2.0- und Analogtelefonanschluss, DECT-Basis und Telefonanlage integriert. Die Fritzbox 7430 wollen die Berliner im zweiten Quartal 2015 für 129 Euro auf den Markt bringen.

Die Reihe der für LTE-Mobilfunk ausgelegten Fritzboxen erweitert AVM mit dem Modell 6820. Das Gerät ist als Cat-4-Modell für bis zu 150 MBit/s im Downstream und 50 MBit/s im Upstream ausgelegt und funkt als erster AVM-LTE-Router zusätzlich auch auf UMTS- und GSM-Frequenzen. Im UMTS-Modus erreicht das integrierte Mobilfunkmodem per HSPA+-Technik bis zu 42 MBit/s. Außerdem hat der Hersteller der Box ein WLAN-Modul für das 2,4-GHz-Band spendiert, das brutto 450 MBit/s erreicht sowie einen Gigabit-LAN-Anschluss. Der Marktstart der Fritzbox 6820 LTE sei für das 3. Quartal 2015 geplant, den Preis nannte AVM zunächst nicht.

Sobald die Kabelnetzbetreiber in Deutschland ihre Technik auf die nächste Stufe der DOCSIS-Spezifikation aufrüsten, lassen sich Daten aus dem Internet mit bis zu 1 GBit/s herunterladen. Mit seinem Fritzbox-Prototyp will AVM demonstrieren, für diesen Entwicklungssprung bereit zu sein.

(Bild: AVM)

Mit einer "Fritzbox Cable" genannten Studie will AVM außerdem die weitere Entwicklung an Kabel-Internet-Zugängen skizzieren. Der vorgestellte Prototyp sei bereits für die jüngste Kabelmodem-Spezifikation DOCSIS 3.1 DOCSIS 3.0 ausgelegt und erreiche so per Bündelung von 32 Kanälen Datenraten bis zu 1,7 GBit/s im Downstream und bei 8 gebündelten Kanälen 240 MBit/s im Upstream. Möglicherweise setzt AVM im Prototypen Broadcom-Technik ein; anlässlich der CES-Messe in Las Vegas hatte der Chip-Hersteller ein erstes Referenz-Design für Gigabit-Geschwindigkeiten in Kabelnetzen vorgestellt. Zurzeit liefern die deutschen Kabelnetze im öffentlichen Betrieb nicht mehr als 400 MBit/s.

Das eingebaute WLAN-Modul entspricht weitgehend dem, das AVM in der Fritzbox 4080 einsetzt, bietet also 4x4 Multi-User-MIMO, 802.11ac-Funk im 5-GHz-Band für bis zu 1733 MBit/s brutto sowie 802.11n-Funk im 2,4-GHz-Band. Auch im 2,4-GHz-Bereich kommuniziert das WLAN-Modul über vier Streams und erreicht so gemäß 802.11n bis 600 MBit/s brutto. Im proprietären Turbo-Modus QAM256 sind es brutto bis zu 800 MBit/s.

AVM stellt auf der CeBIT in Halle 13 auf dem Stand C48 aus. (dz)