Abfindung von WorldCom-Gründer Ebbers auf dem Prüfstand

Eine Rente von jährlich 1,5 Millionen US-Dollar und die lebenslange Nutzung des Firmenjets -- damit lässt es sich trefflich leben. Doch nun kümmert sich der Aufsichtsrat um die generöse Abfindung.

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Von
  • Torge Löding

Luxuriös könnte sich WorldCom-Gründer Bernard Ebbers seinen Ruhestand vorgestellt haben. Vielleicht wird daraus aber auch gar nichts, denn der Aufsichtsrat des gefallenen Telecom-Riesen nimmt das Abfindungspaket für den geschassten Chef unter die Lupe. Dabei geht es um einen Kredit zu vorteilhaften Konditionen -- zum Beispiel ein Zinssatz von nur 2,3 Prozent -- in Höhe von 408 Millionen US-Dollar, eine Rente von 1,5 Millionen US-Dollar im Jahr und die lebenslange Nutzung des Firmenjets. Das berichtet das Wall Street Journal.

Der Aufsichtsrat untersucht in diesem Zusammenhang auch die Rolle des Managers Stiles A. Kellet. Er soll die Bedingungen für den Kredit an Ebbers für den Aufsichtsrat abgenickt haben und kurze Zeit später das Recht auf Nutzung eines Firmenjets für monatlich 1 US-Dollar (plus Gebühren) erhalten haben. Die jährlichen Kosten für so eine Flugbereitschaft betragen etwa 1 Million US-Dollar.

Einer der Gründe für den Vertrauensverlust der Aktionäre in WorldCom war eine Bürgschaft, die der Konzern für die Schulden des damaligen CEO Ebbers -- der seinen kostspieligen Lebensstil nicht mehr finanzieren konnte -- übernommen hatte.

Untersucht wird auch die Rolle von Ebbers bei den Falschbuchungen von insgesamt 7,2 Milliarden. Unter einem Schuldenberg von 41 Milliarden US-Dollar hatte das Unternehmen am 21. Juli Gläubigerschutz beantragt und damit das größte Konkursverfahren der US-Wirtschaftsgeschichte ausgelöst.

Zu der Entwicklung bei WorldCom siehe auch:

(tol)