Abwrackprämie online - jetzt auch als Film

Sieben Monate nach dem Start der "Umweltprämie" stellt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle seine Arbeit in einem Videoclip vor. Unterdessen gehen die Fördermittel - wohl unwiderruflich - zur Neige .

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sven-Olaf Suhl

Er kommt spät, aber noch nicht zu spät: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erläutert, wie man an eine "Umweltprämie" kommt – von "A wie Antrag" bis "Z wie Zahlung" – jetzt auch audiovisuell. Ein Videoclip auf der BAFA-Website fasst nicht nur die wichtigsten Voraussetzungen zur Auszahlung der 2500 Euro Prämie für die Anschaffung eines Neuwagens bei gleichzeitiger Verschrottung eines Alt-Pkw zusammen, sondern gewährt auch Einblicke in die Arbeitsweise der Behörde. Eingerahmt wird das Ganze von Statements des BAFA-Präsidenten Arnold Wallraff. Screenshots und eine ausführliche Würdigung des 60 MByte großen und viereinhalb Minuten langen Werks finden sich auf heise Autos unter Abwrackprämie – der Film.

Der Zeitpunkt für die Veröffentlichung des Films wirkt indes ein wenig unglücklich: Inzwischen gehen die bereits einmal kräftig aufgestockten Fördermittel erkennbar zur Neige. Erst heute erteilte Vize-Regierungssprecher Thomas Steg dem Ruf nach einer erneuten Verlängerung des Verschrottungsbonus' eine klare Absage: "Es bleibt bei dem Deckel fünf Milliarden Euro. Es wird keinen Cent mehr geben." Schon gestern hatte sich der SPD-Bundesvorsitzende Franz Müntefering gegen entsprechende Forderungen seiner Kollegen aus dem Saarland und aus Niedersachsen ausgesprochen.

Zwar sind die möglichen Neben- und Langzeitwirkungen der "Droge Abwrackprämie" unter Ökonomen und Politikern verschiedener Couleur von Beginn der Fördermaßnahme im Januar 2009 an umstritten, doch ist es eigentlich schade, dass dem BAFA die Arbeit mit der Abwrackprämie in absehbarer Zeit ausgeht – scheint es doch für diese Aufgabe inzwischen besser gerüstet denn je. Ruft man sich die chaotische Umstellungsphase auf das Online-Reservierungsverfahren Ende März ins Gedächtnis, hat die Behörde – gemessen am anscheinend immanenten Trägheitsmoment einer jeden öffentlichen Verwaltung – geradezu in Windeseile jene Extra-Aufgabe gemeistert, die ihr Anfang Januar von der Bundesregierung im Rahmen des "Konjunkturpakets II" ohne Vorwarnung zugewiesen worden war. (ssu)