Abzockversuch bei Inhabern von .de-Domains
Einige Inhaber von .de-Domains erhielten eine merkwürdige Rechnung. Eine Organisation will 369 Mark - angeblich für die Domain-Freischaltung.
In den Briefkästen einer noch unbekannten Zahl von Domain-Inhabern in Deutschland fand sich am heutigen Freitag eine merkwürdige Rechnung einer Deutschen Domain Verwaltung: "Für die Online-Schaltung Ihrer Web-Adresse innerhalb der Domain der DDV Deutschland fallen nachfolgend aufgeführte Kosten an. Durch die Zahlung wird das Angebot angenommen." Anbei lag ein Überweisungauftrag auf ein Konto bei der Memminger Hypo-Vereinsbank-Filiale – über die Summe von 369 Mark. Das Schreiben und die professionell gestaltete Rechnung vermitteln bei oberflächlicher Betrachtung den Eindruck, als handele es sich bei der Firma um eine Registrierungsstelle für .de-Domains.
Allen Inhabern von .de-Domains, die ein solches Schreiben erhalten haben, ist dringend von der Überweisung des Rechnungsbetrags abzuraten. Weder heise online noch der Registraturstelle für .de-Domains, dem DeNIC, ist eine Deutsche Domain Verwaltung bekannt. Gegenüber heise online bestätigte DeNIC-Sprecher Klaus Herzig, dass sich seit dem Mittag Anfragen bezüglich des Briefes häufen. "Auch bei unseren Mitgliedern, also den registrierenden Providern, laufen scheinbar eine Menge Anfragen auf." Nach Informationen von heise online handelt es sich um einen größeren Versuch, bei Inhabern von .de-Domains Geld abzukassieren – Provider, die im DeNIC Mitglied sind, berichten bereits davon, dass wegen des Schreibens die Hotlines heißlaufen.
Herzig versicherte, die dubiose DDV habe nichts mit dem DeNIC zu tun: "Natürlich bleiben alle Domains online, auch wenn nicht an die DDV bezahlt wird." Mitterweile befasst die DeNIC-Rechtsabteilung mit dem Thema. Ein c't-Leser hat das an ihn gerichtete Schreiben auf seiner Homepage veröffentlicht. Das DeNIC hat inzwischen eine offizielle Mitteilung zu dem Vorgang herausgegeben, in der die Organisation vor DDV und den verschickten Rechnungen warnt. (hob)