Achtkern-Atom und Ethernet-Switch für Mikroserver

Stapellauf von Intels Atom-Prozessoren C2000 (Avoton und Rangeley) auf Basis der neuen Silvermont-Architektur

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Von
  • Andreas Stiller

Avoton: 4 Doppelkerne auf einem Die

(Bild: Intel)

Wenige Tage vor dem Start des Entwickerforums IDF in San Francisco hat Intel die Serverprozessoren Avoton und Rangeley auf Basis der neuen Atom-Architektur Silvermont in 22-nm-Technologie herausgebracht.

Insgesamt sind es 13 neue Modelle in der Atom-C2000 genannten Familie, darunter acht Rangeley-Versionen, die auf Netzwerktechnik spezialisiert sind und die mit oder ohne Krypto-Engine (QuickAssist) angeboten werden. Alle Prozessoren sind System on Chips (SoCs), die zahlreichen integrierten Interfaces, darunter PCIe 2.0 mit 16 Lanes, 4× Ethernet mit 1 oder 2,5 GbE, 4× USB 2.0, 4× SATA II und 2× SATA 6G.

Das Flaggschiff Avoton Atom C2750 besitzt acht Kerne, wird mit 2,4 GHz getaktet und verbraucht 20 Watt TDP. Seine Performance soll bei SPECint_rate2000base über fünfmal höher sein als beim aktuellen Dual-Core-Atom Centerton (S1200). In einigen Benchmarks, etwa bei SPECjbb2013, beträgt der Performance-Vorsprung laut Intel sogar mehr als Faktor 14. Der "kleinste" Avoton Atom C2350 mit zwei Kernen und 1,7 GHz braucht nur 6 Watt, hat aber auch weniger Schnittstellen.

Die Atom-C2000-Familie bietet bis zu acht Kerne und viele Schnittstellen

(Bild:  Intel)

Mit 97 SPECint_rate2000base liegt der C2570 zwar unter dem von Applied Micro für den 64-bittigen ARMv8-Prozessor X-Gene angegebenen Wert von 115, aber er soll mit einer Leistungsaufnahme von 28 Watt pro "Knoten" (inklusive 16 GByte RAM und SSD) weit effizienter sein als der X-Gene, für den Intel aus Applied-Micro-Veröffentlichungen 59,3 Watt "Node Power" herausgerechnet hat. Über die Gleitkommaleistung schweigt sich Intel jedoch aus, der Einsatz soll im Bereich Web-, Applikations-, Memcache- und Datenbank-Servern liegen, wo Gleitkomma nur selten eine Rolle spielt. Rund 50 Firmen sollen bereits Produkte mit den neuen Prozessoren planen oder in Arbeit haben, darunter Advantech, Dell, Ericsson, HP, NEC, Newisys, Penguin Computing, Portwell, Quanta, Supermicro, WiWynn, ZNYX Networks. Für 2014 kündigt Intel den Avoton-Nachfolger Denverton aus der 14-nm-Fertigung an.

Passend zum C2000-Prozessor stellte Intel auch den Ethernet-Switch-Baustein FM5224 vor, der mit bis zu 72 Gigabit-Ethernet-Ports arbeiten kann. Als Backplane-Switch kann er Ports auch 2,5 Gigabit/s betreiben, außerdem lassen sich einige Ports zu Uplinks als 8× 10 GbE oder 2× 40 GbE bündeln. Die Latenz gibt Intel mit 400 ns an, etwa die Hälfte des derzeit üblichen. Zusammen mit der Open-Network-Software von WindRiver ist der Switch besonders geeignet für Software Defined Networking (SDN) bei Mikroservern.

Aus Ausblick auf die Zukunft demonstrierte Intel zudem den ersten Vertreter der vor einigen Wochen vorgestellten Rack System Architecture (RSA) auf Basis des Atom C2000. Das Besondere an ihm ist sein Interconnect mit Intel Photonics und der ClearCurve-Glasfaser-Technik von Corning. Damit sollen sich Übertragungsraten von 1,6 Terabit/s über 300 Meter erzielen lassen.

Atom C2000-Familie
Name Kerne Takt TDP
C2750 8 2,4/2,6 GHz 20 W
C2550 4 2,4/2,6 GHz 13 W
C2730 8 1,7/2,0 GHz 10-12 W
C2530 4 1,7/2,0 GHz 9 W
C2350 2 1,7/2,0 GHz 6 W
C2558 8 2,4 GHz 20 W, QA
C2558 4 2,4 GHZ 15 W, QA
C2518 4 1,7 GHz 13 W, QA
C2358 2 1,7/2,0 GHz 7 W, QA
C2738 8 2,4 GHz 20 W
C2538 4 2,4 GHz 15 W
C2358 2 1,7/2,0 GHz 7 W
C2718 8 2,0 GHz 18 W

(as)