Achtkern-Prozessor für Smartphones
Mediatek kombiniert ARMs brandneuen Cortex-A17, dessen kleinen Bruder A7 und ein LTE-Modem zu einem flotten und sparsamen Chip für Smartphones.
Mit dem Smartphone-Prozessor MT6595 lässt der Chip-Hersteller Mediatek nichts anbrennen und präsentiert pünktlich zum Start des neuen 32-Bit-ARM-Kerns Cortex-A17 gleich einen damit bestückten Prozessor. Die vier neuen Kerne sollen mit Taktfrequenzen von bis zu 2,5 GHz den Löwenanteil der Arbeit stemmen. Für leichtere Aufgaben, bei denen es auf Stromsparen ankommt, stehen ihnen vier Cortex-A7-Kerne zur Seite. In der Big-Little-Betriebsart Heterogeneous Multi-Processing (HMP) können aber auch alle acht zusammenspielen. Mediateks CorePilot – der wiederum auf Open-Source-Technik aus dem Linaro-Umfeld basiert – kümmert sich um die Verteilung der Tasks unter Berücksichtigung der Systemtemperatur und des Stromverbrauchs.
Um Grafikausgabe und 3D-Spiele kümmert sich ein Kern aus der PowerVR Series 6 von Imagination Technologies (Codename Rogue) und der Videobeschleuniger soll – laut Mediatek als erser überhaupt – in der Lage sein 4K-Videos per H.265 aufzunehmen und wiederzugeben. Allerdings soll der Display-Controller maximal 2560 × 1600 Pixel bedienen können, was für Smartphones-Display sicher reicht, nicht aber für volle 4K-Auflösung. Ein weiterer Beschleuniger verarbeitet Bilder von 20-Megapixel-Kameras.
Mit dem integrierten LTE-Modem, der Unterstützung für WLAN (802.11ac) und Bluetooth Low Energy sowie alle gängigen Satellitennavigationssysteme (GPS, Glonass, Galileo, Beidou, QZSS) reiht sich Meditatek in die kurze Liste der Hersteller ein, die ein SoC mit allen wichtigen Funkstandards anbieten. Lediglich drahtloses Laden überlässt Mediatek noch einem "Companion Chip".
In welchen Smartphones der MT6595 wann debütieren soll, verrät Mediatek noch nicht. Allerdings verspricht ARM, dass bereits Anfang 2015 erste Geräte mit Cortex-A17 erscheinen sollen. (bbe)