Achtung, peinliche Video-Calls: macOS 14.2 Sonoma teilt auch verborgene Fenster

Wer seinen Bildschirm in Videokonferenzen teilt, sollte mit macOS 14.2 aufpassen: Ein Bug kann dafür sorgen, dass andere eigentlich verborgene Fenster sehen.

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(Bild: Nanain/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Achtung, ungewollte Fensterfreigabe: Ein Fehler in der Bildschirmfreigabe von macOS 14.2 Sonoma kann dazu führen, dass Mac-Nutzer unfreiwillig versteckte Fenster mit anderen teilen, ohne das jedoch selbst direkt sehen zu können. Das führt bestenfalls zu Erheiterung bei Videokonferenzteilnehmern, kann aber ebenso schnell unschöne Folgen haben, je nachdem, welche Fensterinhalte dadurch unbeabsichtigt und unbemerkt öffentlich preisgegeben werden.

Der Fehler tritt auf, wenn mehrere Spaces respektive Schreibtische verwendet werden, etwa um berufliche und persönliche Aktivitäten zu trennen. Gibt der Nutzer in macOS 14.2 den gerade aktiven Bildschirm beispielsweise in einem Zoom-Call frei, teilt er damit unter Umständen auch Fenster aus den nicht sichtbaren Spaces. Diese in anderen Spaces geöffneten Inhalte sehen dabei nur die anderen Teilnehmer der Videokonferenz – der Bildschirmteilende bemerkt das nicht direkt.

Eigentlich sollten andere Videokonferenzteilnehmer hier ausschließlich den fast leeren Desktop sehen – macOS teilt aber auch offene Fenster aus anderen Spaces, wie nur im kleinen Kontrollmenü zu sehen ist.

Die Mac & i-Redaktion konnte den Bug bei Video-Calls mit einer Bildschirmfreigabe in Zoom, Slack und Apple FaceTime reproduzieren. Vermutlich sind auch weitere Videokonferenz-Tools betroffen. In Microsoft Teams (neu wie "Classic") trat der Fehler bei uns nicht auf.

Die ungewollte Fensterfreigabe passierte gewöhnlich, wenn man bestimmte Fensteraktionen ausführt und etwa offene Fenster im Dock minimiert oder sich den Schreibtisch anzeigen lässt. Der Bildschirmfreigebende sieht in diesem Fall nur wie erwartet sein Hintergrundbild, alle Videokonferenzteilnehmer dann aber auch die in anderen Spaces versteckten Fenster. Der Nutzer kann die ungewollte Preisgabe von Inhalten nur entdecken, wenn er den in Sonoma neuen Button für Bildschirmfreigabe in der Menüleiste anklickt und sich die kleine Vorschau anzeigen lässt.

Er habe den Bug schon vor rund einem Monat an Apple gemeldet, schreibt der Entwickler Craig Hockenberry, der auf das Problem auf Mastodon aufmerksam macht. Bislang sei keine Rückmeldung erfolgt. Von Apples Sicherheits-Team habe er nur die Antwort erhalten, man könne in dem Fehlerbericht "kein Sicherheitsproblem identifizieren".

macOS 14.2 Sonoma ist erst seit einigen Tagen erhältlich. Mac-Nutzer, die die Bildschirmfreigabe intensiv nutzen, sollten derzeit also genau darauf achten, welche anderen Inhalte sie geöffnet haben. Teilt man nur gezielt einzelne Fenster statt des ganzen Bildschirms, scheint der Bug nicht aufzutreten.

(lbe)