iOS 17 und macOS 14: Unerwartete Effekte in Videokonferenzen überrumpeln Nutzer

iOS 17 und macOS 14 erkennen Handgesten und blenden Reaktionen ein, was zu lustigen wie peinlichen Videokonferenzen führt. Das Abschalten ist umständlich.

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Luftballons in Videokonferenz

Plötzlich erscheinen Luftballons in der Videokonferenz – eine Neuerung von macOS 14 Sonoma und iOS 17.

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Eine spielerische Neuerung in iOS 17, iPadOS 17 und macOS 14 Sonoma sorgt für ungewollte Situationen. Nutzer können durch Handgesten in Videokonferenzen unbeabsichtigt Effekte auslösen, die dann bildschirmfüllend im Hintergrund erscheinen. Das reicht von vorbeifliegenden Herzchen und Luftballons über ein Feuerwerk bis zur Laser-Show. Je nach Kontext des Video-Calls ist das zwar möglicherweise lustig, im geschäftlichen Meeting schnell aber auch peinlich und ärgerlich, wie Nutzer berichten.

Diese "Reaktionen" genannte Funktion wird oft für eine Neuerung allein in Apples VoIP-App FaceTime gehalten, sie arbeitet aber systemweit. Die Effekte funktionieren also auch in anderen häufig eingesetzten Videokonferenz-Apps wie Microsoft Teams und Zoom. Signalisiert ein Konferenzteilnehmer beispielsweise die Zahl "2", indem er Zeigefinger und Mittelfinger nach oben streckt, erscheinen plötzlich Luftballons. Je nach Zahl der Videokonferenzteilnehmer und gewählten Darstellung erkennt der Sprecher unter Umständen gar nicht, dass er mehrfach ungewollt Effekte auslöst, die bei allen anderen Teilnehmern dann in Groß erscheinen.

Neben dem Victory- respektive Peace-Zeichen reagieren die Betriebssysteme unter anderem auch auf die Daumen-hoch- und Daumen-runter-Geste, eine mit den Fingern geformtes Herz sowie den beidhändig ausgeführten Teufelsgruß, letzterer führt zur Laser-Showeinlage. Die Liste mit allen von den Betriebssystemen erkannten Gesten lässt sich in einem Apple-Support-Dokument einsehen.

Auf Unverständnis stößt, dass die Effekte standardmäßig aktiv sind und man sie entsprechend schnell ungewollt auslösen kann. Auf Mastodon berichtete ein Nutzer, sein Therapeut warne Patienten beim Video-Call inzwischen vor den Effekten.

Abschalten kann man die Reaktionen über die Menüleiste. Das müssen Nutzer für jede Videokonferenz-App aber einzeln ausführen.

Problematisch ist zudem, dass sich die Reaktionen in macOS nicht generell systemweit abschalten lassen. Nutzer müssen dies also für alle verwendeten Videokonferenz-Tools einzeln vornehmen. Möglich ist das außerdem nur, wenn eine Konferenz läuft oder zumindest die Kamera aktiv ist, etwa durch Öffnen der Einstellungen der Videokonferenz-App. macOS 14 zeigt erst dann ein grünes FaceTime-Icon in der Menüleiste, wo sich die Reaktionen abschalten lassen. In iOS und iPadOS findet man die Funktion im Kontrollzentrum ganz oben unter "Effekte". Auch hier erscheinen die Buttons nur, wenn ein Videostream aktiv ist. Die neuen Effekte gibt es nur auf Macs mit Apple-Chip – und wenn ein iPhone als Webcam für macOS eingesetzt wird, dann funktioniert das auch auf Intel-Macs.

(lbe)