Ärger um iAd: Apple hat drei Streifen und 10 Millionen US-Dollar weniger

Der Sportartikelhersteller Adidas zieht seine zehn Millionen US-Dollar schwere iAds-Werbekampagne zurück. Dreimal soll Apple das Kreativ-Konzept des Traditionsunternehmens aus dem fränkischen Herzogenaurach abgelehnt haben.

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Der Sportartikelhersteller Adidas zieht seine zehn Millionen US-Dollar schwere iAds-Werbekampagne zurück. Dreimal habe Apple das Kreativ-Konzept des Traditionsunternehmens aus dem fränkischen Herzogenaurach zurückgewiesen, berichtet die US-Website Business Insider unter Berufung auf zwei ungenannte Quellen. Apple wolle außergewöhnlich umfänglich bei der Kreation von Anzeigen für die iOS-Plattform mitgestalten, Adidas habe Firmenchef Steve Jobs als "Kontroll-Freak" erlebt.

Gegenüber heise online wollten weder Adidas noch Apple diese Meldung kommentieren, der Sportartikelhersteller weiß aber um die grundsätzliche Bedeutung mobiler Kanäle für die Werbung und verweist auf die miCoach-App für iOS und Blackberry – und will sich von Apple auch nicht lossagen: "Grundsätzlich prüfen wir daher alle Möglichkeiten, unsere Produkte und Botschaften über diese Kanäle zu transportieren – dazu gehört auch iAd", erklärte Adidas-Sprecher Oliver Brüggen.

iAd ist Apples neue Werbeplattform für mobile Endgeräte wie das iPhone und war eine der Neuankündigungen zum iOS-4-Software-Update Anfang April. Die Revolution im mobilen Werbemarkt aber kommt nicht in Fahrt, denn der Hersteller will zur Qualitätssicherung zumindest in der Anfangszeit die Kampagnen selbst umsetzen. Das könne bis zu acht Wochen dauern, berichtete das Wall Street Journal im August. Damals habe sich das Modehaus Chanel aus demselben Grund von Apple distanziert.

Apps für iPhone, iPad und iPod touch können – sofern der Programm-Entwickler Apple dieses Recht einräumt – die als iAds bezeichneten Werbe-Banner darstellen, Klick-Erlöse aus der multimedial ambitionierten Werbeplattform reicht Apple zu 60 Prozent an die Entwickler weiter. Pro Klick verlangt Apple zwei US-Dollar in Paketen zu einer Million US-Dollar. Damit kostet iAds-Werbung ein Mehrfaches üblicher Mobil-Werbung. (pmz)