Afilias und GoDaddy wollen .us verwalten

Ein neues Registry-Konsortium von Afilias und GoDaddy bewirbt sich um die Verwaltung der .us-Domains. Im Oktober 2007 soll eine Entscheidung zur Neuvergabe fallen.

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Von
  • Monika Ermert

Im kommenden Oktober läuft der Vertrag für den Betrieb der .us-Adresszone im Netz aus. Neben dem seit 2001 amtierenden Betreiber Neustar hat sich für den Betrieb auch die Domain Name Alliance Registry ("Alliance Registry") beworben, ein Joint Venture zwischen dem Registrarkonsortium Afilias und dem US-amerikanischen Registrar GoDaddy. Der ausschreibenden Behörde National Telecommuncation and Information Administration (NTIA) stellt die Alliance Registry vor allem ein besseres Marketing in Aussicht. Roland LaPlante, Marketingchef bei Afilias, erklärte gegenüber heise online, ".us ist eine unterentwickelte Länderadresszone in einem hochentwickelten Markt".

Was die Zahl der registrierten Domains anbelangt, liegt .us mit rund 1,25 Millionen Registrierungen aktuell an neunter Stelle unter den ccTLDs weltweit, also weit hinter einer ccTLD wie .de, hinter der noch vergleichsweise jungen .eu-Adresszone, aber auch hinter der italienischen Länderdomain. Der Marktanteil, so kritisierte LaPlante, sei angesichts des sonst starken Wachstums in den vergangenen Jahren im Domainmarkt sogar noch zurückgegangen. Mit diesem Argument will man der NTIA die neue Bewerbung schmackhaft machen. Die wird vermutlich noch in diesem Monat entscheiden, ob sie die Adresszone neu vergibt.

Das neue Konsortium will nach eigenen Angaben erst einmal dafür sorgen, dass .us-Domains von mehr Registraren verkauft würden. Aktuell seien es nur etwa 110. Bedenken gegen eine einseitige Registry-Politik zugunsten des Partners GoDaddy, immerhin der größte US-Registrar, wollte LaPlante gleich zerstreuen. Das operative Management der Registry liege bei Afilias. Man sei interessiert, die Domain über viele Registrare zu vertreiben: "Wir müssen an erster Stelle dafür sorgen, dass .us überall auf dem Ladenregal liegt," sagte LaPlante. Bisher habe Neustar die Adresse praktisch kaum beworben. Die jüngsten Pressemitteilungen liegen in der Tat über drei Jahre zurück.

(Monika Ermert) / (hob)