AirPods Pro und die Gesprächserkennung: Welche Rolle Kieferbewegungen spielen

Apple gibt weitere Details rund um die neuen Funktionen der AirPods bekannt. Mit welchen Tricks das Team arbeitete, um die Software intelligenter zu machen.

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AirPods Pro

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.
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Apple hat weitere Details preisgegeben, wie die neuen Softwarefunktionen für adaptiven Ton und die Gesprächserkennung der AirPods Pro 2 funktionieren. Ein Verantwortlicher gab dabei auch einen seltenen Einblick in eine Alternative, die geprüft und dann aber verworfen wurde.

Die neue AirPods Firmware ist zusammen mit iOS 17 und weiteren Betriebssystem-Updates veröffentlicht worden. Am meisten profitieren die AirPods Pro 2 davon, egal, ob sie in der neuen USB-C- oder der Lightning-Variante vorliegen. Aktiviert werden die neuen Funktionen über das Kontrollzentrum des iPhones, das per Swipe von oben rechts nach unten gezogen wird. Mit einem langen Druck auf den Lautstärkeregler bei verbundenen AirPods öffnet sich ein Fenster, wo unten links zwei Buttons zu sehen sind. Über diese können die Komfortmerkmale eingeschaltet werden.

Ron Huang, Vice President für Sensorik und Konnektivität bei Apple, erklärte im Gespräch mit dem US-Tech-Portal Techcrunch, dass Apple zunächst eine GPS-Ortung in Betracht gezogen hatte, um das adaptive Audio zu realisieren. Die Funktion schaltet automatisch zwischen dem Transparenzmodus um, der die Audioinhalte mit Geräuschen des Umfelds verbindet, und dem Active Noise Cancelling, das den Träger der AirPods von Umgebungsgeräuschen abschirmt. Der Ansatz, pauschal zu sagen, dass es etwa zu Hause ruhiger ist als auf der Straße, erwies sich jedoch als nicht zielführend, so Huang. Schon früh habe man sich deshalb dazu entschieden, besser die Umgebungsgeräusche permanent zu überprüfen, um so den Ton richtig einzustellen.

Für die Funktion der personalisierten Lautstärke habe Apple per maschinellem Lernen zehntausende Stunden von Daten ausgewertet. Die Funktion verbinde das entstandene Lernmodell mit individuellen Erkenntnissen über die Hörgewohnheiten der Nutzer.

Einen interessanten Ansatz verfolgte Apple auch zur Erkennung von Gesprächen des AirPods-Trägers, was auf den AirPods Pro 2 wahlweise zum Leisestellen des aktuell Abgespielten führt. Laut Huang kann dies nur durch die Stimme des AirPods-Trägers ausgelöst werden und nicht durch externe, was sinnvoll erscheint, da die Funktion sonst in belebten Ecken ständig ausgelöst werden würde. Für Apple war jedoch die Herausforderung, die Stimme des AirPods-Trägers verlässlich zu erkennen. Statt ein Sprachprofil zu erstellen, wird der Beschleunigungssensor der AirPods als Auslöser verwendet. Er kann dazu genutzt werden, Kieferbewegungen festzustellen. Zusammen mit einem schlauen Algorithmus, der dies mit dem Erkennen einer Stimme verbindet und der Fehlerkennungen vermeiden soll, könne die Funktion so zuverlässig auslösen, verspricht Huang.

Im Gespräch geht es auch nochmal um die Lossless-Audio-Funktion im Zusammenhang mit Apples erstem räumlichen Computer, der Vision Pro. Dies funktioniert nur mit der neuen USB-C-Hülle der AirPods Pro 2 und dem darin eingebauten verbesserten H2-Chip, der im Gegensatz zum H2 in der Lightning-Hülle auch auf 5 Megahertz Verbindungen aufbauen kann. Huang erklärt dazu, dass Bluetooth in der Regel auf 2,4 Gigahertz. Dieses Spektrum sei aber überfüllt mit Geräten, wie WLAN-Routern. Für eine niedrige Latenzzeit und verlustfreies Audio biete sich das 5-GHz-Spektrum besser. Apple habe dafür ein komplett neues Audioprotokoll entwickelt.

Eine weitere Verbesserung infolge der neuen Software betrifft das Umschalten zwischen verschiedenen Geräten. Diese sei deutlich beschleunigt worden.

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(mki)