Airbnb: "Anti-Party-Werkzeuge" gegen unerlaubte Nutzung von Unterkünften

Seit 2020 gilt in allen über Airbnb vermittelten Unterkünften ein Party-Verbot. Um das durchzusetzen, setzt die Firma in den USA und Kanada auf neue Tools.

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(Bild: LightField Studios/Shutterstock.com)

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Der US-Apartment-Vermittler Airbnb führt auf seinem Heimatmarkt und in Kanada sogenannte "Anti-Party-Werkzeuge" einführen, um unerlaubte Veranstaltungen in den Unterkünften zu verhindern. Hauptziel sei es, "böswilligen Akteuren die Möglichkeit zu nehmen, unerlaubte Feste mit negativen Folgen für Gastgebende, Nachbarn und die Gemeinschaften zu veranstalten", erklärte Airbnb. Das Unternehmen hat während der Pandemie zuerst 2020 ein vorübergehendes Party-Verbot für alle Unterkünfte verhängt, das war dann im Juni entfristet worden.

Mit den neuen Werkzeugen soll die Umsetzung nun erleichtert werden, obwohl sich schon das Verbot als effektiv erwiesen haben soll. Die Zahl gemeldeter Partys war laut Airbnb um 44 Prozent gefallen. Verboten sind laut Airbnb "störende Partys und Veranstaltungen", beziehungsweise solche mit "offenen Einladungen" auf sozialen Netzwerken und "chronische Partyhäuser".

Den Erläuterungen des Unternehmens zufolge handelt es sich bei den jetzt eingeführten Werkzeugen um automatische Systeme, die Buchungen auf bestimmte Risikofaktoren hin abklopfen. In die Ermittlung der Wahrscheinlichkeit, dass eine Buchung mit dem Ziel erfolgt, in der Unterkunft eine Party zu veranstalten, werden demnach die Bewertungen der Buchenden, die Länge des Aufenthalts und der Anreise, der gebuchte Wochentag und andere Daten einbezogen.

Die Technik wird demnach schon seit Oktober 2021 in Australien getestet, wo es laut Airbnb einen Rückgang nicht genehmigter Partys in den Unterkünften um 35 Prozent gegeben hat. Außerdem basiert sie auf einer seit 2020 geltenden Regelung, der zu folge Menschen unter 25 mit weniger als drei positiven Bewertungen auf Airbnb kein komplettes Haus buchen können, wenn das zu nah ihrem Wohnort liegt.

Airbnb hat schon 2019 angekündigt, verstärkt gegen "Partyhäuser" vorgehen zu wollen. Kurz zuvor hatte es in einer über Airbnb vermittelten Unterkunft in der Nähe von San Francisco eine Party mit ungefähr 100 Gästen und in deren Rahmen eine Schießerei gegeben. Bei der waren fünf Menschen getötet worden. Das Ehepaar, dem das Haus gehörte, war Medienberichten zufolge skeptisch angesichts der Buchung für eine Nacht am Halloween-Wochenende, hatte sie aber nicht gekündigt. Stattdessen hätten sie daran erinnert, dass in den Räumlichkeiten keine Party erlaubt ist. Die eskalierte Veranstaltung war demnach in sozialen Netzen als "Airbnb Mansion Party" beworben worden.

(mho)