Aktion für verhaftete iranische Blogger

Die US-Initiative Committee to Protect Bloggers ruft für den heutigen Dienstag zum "Free Mojtaba and Arash Day" zur Unterstützung zweier iranischer Blogger auf.

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Von
  • Monika Ermert

Die US-Initiative Committee to Protect Bloggers ruft für den heutigen Dienstag zum "Free Mojtaba and Arash Day" zur Unterstützung zweier iranischer Blogger auf.

Arash Sigarchi, Redakteur der Tageszeitung Gylan Emroz und Autor des Weblogs Panhjareh Eltehab wurde laut Informationen von Reporter ohne Grenzen am 17. Januar in der nordiranischen Stadt Rashat verhaftet und sitzt seitdem im dortigen Lakan Gefängnis. Grund für die Verhaftung waren mutmaßlich Berichte auf Sigarchis Blog, in denen er die jüngste Verhaftung von iranischen Journalisten und Bloggern kritisierte.

Mojtaba Saminejad, der nach seiner Verhaftung im vergangenen November Ende Januar freigelassen worden war, wurde nach den Informationen von Reporter ohne Grenzen in der vergangenen Woche erneut inhaftiert, nachdem ein Richter die Kaution verdoppelt hatte. Laut Jay Bakht, Gründer der Association of Iranian Blogwriters (Penlog), war sein einziges Vergehen, dass er die Verhaftung von drei ihm bekannten iranischen Bloggern beklagte.

Im Januar ordnete der Generalstaatsanwalt in Teheran gegenüber Internet-Providern an, dass eine ganze Reihe von Blogportalen zu sperren seien, darunter Orkut, Blogspot, Persianblog und Blogrolling. Iranische Internetnutzer seien dadurch nahezu komplett von der Blogwelt abgeschnitten worden, beklagt das Committee to Protect Bloggers auf der zur Unterstützung der Verhafteten eingerichteten Webseite. Von dem fünfköpfigen staatlichen Gremium, das über die Sperrliste entscheidet, sind keine Namen bekannt.

Jay Bakth vom Penlog forderte gemeinsam mit Bloggern aus China, von den Malediven und aus Tunesien am Rande des Vorbereitungstreffens für den Weltgipfel der Informationsgesellschaft (WSIS) die Freilassung der verhafteten Blogger. In der ersten WSIS-Abschlusserklärung hatten sich internationale Regierungen zum Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte bekannt, der Meinungs- und Informationsfreiheit garantiert. Irans Präsident Mohammad Khatami hatte beim ersten Gipfel Einschränkungen der Publikationsfreiheit im Internet mit kulturellen Vorbehalten verteidigt.

Am heutigen Aktionstag rufen alle beteiligten Initiativen dazu auf, sich in höflichen Briefen an die jeweiligen iranischen Botschafter zu wenden: "Wir sollten der Welt zeigen, was die Blogging-Gemeinde tun kann, wenn sie sich zusammenschließt!" (Monika Ermert) / (jk)