Aktionäre machen mobil gegen Baan-Verkauf

Eine Gruppe von Großaktionären versucht, das Kaufangebot des britischen Konzerns Invensys für den Hersteller von Geschäftssoftware Baan zu blockieren.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Eine Gruppe von Großaktionären versucht, das Kaufangebot des britischen Konzerns Invensys für den Hersteller von Geschäftssoftware Baan zu blockieren. Nach Meldung der niederländischen Zeitung Het Parool haben sich zwanzig Anteilseigner des existenzbedrohten Barnevelder Softwarehauses zusammengetan, um dessen Übernahme zu den von Invensys angebotenen Konditionen zu verhindern.

Invensys hatte für die Akquisition 762 Millionen Euro locker gemacht, das entspricht 2,85 Euro je Baan-Aktie. Die Aktionäre vertreten dagegen die Auffassung, die Firma sei mindestens 5,72 Euro je Aktie wert. Demzufolge will die Gruppe einen Börsenfond einrichten, für den sie eine Milliarde niederländische Gulden einsammeln und Baan als Kredit zur Verfügung stellen will. Damit soll das Unternehmen seine Sanierungen auch ohne britische Hilfe realisieren können.

Die Retter für Baan wollen nach Het Parool anonym bleiben und artikulieren sich nur durch ihren Sprecher Ernst Sonneveldt. Der behauptet zumindest, die Gruppe sei "äußerst seriös" und kontrolliere zusammen 18,7 Prozent der Baan-Anteile. Invensys hat sich zwar schon bei der Verlautbarung seines Kaufangebots mit den Repräsentanten für 10,8 Prozent des Baan-Kapitals geeinigt, macht seine Offerte aber von einer 95-prozentigen Zustimmung aller Aktionäre abhängig. Wenn Sonneveldts Aussagen zutreffen, ist die Übernahme also alles andere als sicher. (hps)