Aktionstag gegen Cybermobbing

Am morgigen Dienstag stehen das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen mit Hilfe moderner Kommunikationsmittel im Mittelpunkt des "Safer Internet Day".

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Von
  • Monika Ermert

Cybermobbing und Cyberbullying gehören zu den zentralen Themen des sechsten Safer Internet Day, der morgen von über 100 Veranstaltern begangen wird. Wie in sechs weiteren EU-Mitgliedsstaaten sowie in Kanada und Australien konzentriert sich auch die zentrale deutsche Veranstaltung im Berliner John-Lennon-Gymnasium auf diese Themen. Die EU-Initiative Klicksafe bietet dazu Unterrichtsmaterial (PDF-Datei), ruft Schulen zur Unterzeichnung einer Selbstverpflichtungserklärung (PDF-Datei) auf und präsentiert einen neuen Werbespot.

Unter Cyberbullying wird das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen mit Hilfe moderner Kommunikationsmittel verstanden (PDF-Datei). Im Gegensatz zu klassischem Mobbing könnten dabei die Opfer selbst bis in ihre vier Wände verfolgt werden. Gesicherte Zahlen über das Ausmaß gibt es noch nicht. Im Rahmen der JIM-Studie 2008 des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (MPFS) haben rund ein Viertel der befragten Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren angegeben, sie seien in einem Sozialen Netzwerk bereits von Mobbing betroffen gewesen. Neue Erkenntnisse könnte die MPFS-Langzeitstudie "Kinder + Computer, Internet und Medien" (KIM) bringen, die morgen in Mainz präsentiert werden soll. Dort soll auch ein spezieller "Kinder-Messenger" vorgestellt werden, den Microsoft zusammen mit der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia (FSM) und Jugendschutz.net erarbeitet hat.

Auf die bessere Zusammenarbeit zwischen Behörden und Internet-Unternehmen setzt auch die EU-Kommission, die während ihrer zentralen Veranstaltung morgen in Luxemburg die bereits im vergangenen Jahr angekündigte Vereinbarung mit Betreibern von Social Networks präsentieren will. Diese folgt dem Modell der 2007 zwischen Mobilfunkanbietern und der Kommission getroffenen Vereinbarung über den besseren Schutz von Kindern in ihren Netzen. In Brüssel wollen morgen außerdem Vertreter des Verbandes EuroISPA, des Europäischen Parlaments und von Strafverfolgungsbehörden über einen möglichen "globalen Ansatz" diskutieren.

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(Monika Ermert) / (anw)