Aktuelles Politbarometer aus virtuellen Wahllokalen

Neben einer Fülle von Umfragen, Prognosen, Testwahlen und Abstimmungen, die mit herkömmlichen Mitteln durchgeführt werden, versuchen in den letzten Tagen vor der Wahl auch zahlreiche Web-Sites auf mehr oder weniger originelle Weise, ein Stimmungsbild der

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Von
  • Arne Mertins

Neben einer Fülle von Umfragen, Prognosen, Testwahlen und Abstimmungen, die mit herkömmlichen Mitteln durchgeführt werden, versuchen in den letzten Tagen vor der Wahl auch zahlreiche Web-Sites auf mehr oder weniger originelle Weise, ein Stimmungsbild der vernetzten Wählerschaft zu zeichnen.

Die verschiedenen Online-Orakel folgen dabei unterschiedlichen Modellen. Während bei manchen der Grundsatz gilt "ein Surfer, eine Stimme", erlauben es andere den Wählern, ihren Kandidaten durch häufiges Klicken hochzupushen. Bei solcher Inkohärenz ist natürlich kaum zu erwarten, daß aussagekräftige Prognosen über die "wirkliche Wahl" abgeleitet werden können.

Den Umfrageergebnissen traditioneller Institute am nächsten kommt noch der beim börsenartig organisierten Wahl$treet ermittelte Zwischenstand: Am Montag vor der Wahl hatte die CDU/CSU-Aktie bei 36,20 leicht zugelegt, die SPD notierte gefestigt bei 38,54, Bündnis90/Die Grünen tendierten etwas schwächer bei 8,22. Die FDP gab leicht nach bei 6,02, ebenso die PDS bei 4,79, die Anderen verlieren gering und werden mit 6,36 notiert.

Bei den verschiedenen anderen Sites, welche die virtuelle Stimmabgabe erlauben, schwanken allein die Großparteien schon zwischen 15 und 60 Prozent. Damit gibt die "Push-Button-Demokratie" wohl mehr Aufschluß über die Stimmungslage der vernetzten Wählerschaft parallel zu den Höhen und Tiefen des Wahlkampfs im wirklichen Leben, denn über den tatsächlichen Ausgang der Wahl.

Eine ausführliche Analyse aller Wahl-Sites und die Resultate vom Montag dieser Woche bietet Cristoph Biebers "Wählen Citizens anders als Netizens?" (ame)