Alcatel SEL will 1180 Arbeitsplätze abbauen

Die Bereiche der klassischen Telekommunikationsausrüstung entwickelten sich weiter rückläufig, hieß es zur Begründung für den Arbeitsplatzabbau.

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  • dpa

Das Stuttgarter Elektronikunternehmen Alcatel SEL will im kommenden Jahr 1180 Arbeitsplätze abbauen, teilte der Vorstand der Alcatel SEL mit. Als Grund wurde genannt, dass sich die Bereiche der klassischen Telekommunikationsausrüstung weiter rückläufig entwickelten. Das Unternehmen will im Rahmen der laufenden Restrukturierung Anfang kommenden Jahres 290 Mitarbeitern betriebsbedingt kündigen. 890 weitere Arbeitsplätze würden im Jahr 2004 wegfallen. In Stuttgart dürfte die Fertigung geschlossen werden.

Alcatel SEL hatte zum Jahresende 2002 noch 7.192 Mitarbeiter. Anfang November dieses Jahres waren es noch 6.300 Beschäftigte im Konzern. Ende des kommenden Jahres dürften es dann nur noch etwas über 5.200 Mitarbeiter bei Alcatel SEL sein. Der Umsatz des Unternehmens lag im Jahr 2002 bei 1,608 Milliarden Euro. Beim Abbau der 890 Stellen im kommenden Jahr sollen nach Angaben von Alcatel SEL 430 Arbeitsplätze im Rahmen von Outsourcing- Projekten an fremde Unternehmen übergeben werden, heißt es in der Mitteilung des Vorstandes. Dies gelte auch etwa für die Bediensteten der Kantine wie des Werksschutzes und der Vervielfältigungszentrale.

Für den Abbau der Arbeitsplätze macht Alcatel SEL auch den Umstand verantwortlich, dass "ganzheitliche Kommunikationslösungen für Service Provider kontinuierlich zunehmen, in den Bereichen der klassischen Telekommunikationsausrüstung die Beschäftigung rückläufig" sei. In der Vermittlungstechnik gehe die Beschäftigung insbesondere in den Bereichen Entwicklung und Installation auf Grund tief greifender technologischer Veränderungsprozessen und einem erheblich reduzierten Marktvolumen zurück, heißt es weiter.

Bei der Übertragungstechnik sei vor allem die Fertigung betroffen. Auf Grund der steigenden Integrationsdichte bei gleichzeitig stagnierender Nachfrage sei eine wirtschaftliche Fertigung von Übertragungssystemen von Alcatel im Werk Stuttgart nicht mehr möglich, stellt der Vorstand fest. Im Rahmen eines Schließungskonzepts werde die Geschäftsleitung als Alternative auch Verkaufsmöglichkeiten prüfen.

Neue Arbeitsplätze sieht der Alcatel-Vorstand in den Bereichen Bahnsteuerungstechnik und Mobilkommunikation. Dort werde eine positive Geschäftsentwicklung verzeichnet. Allerdings könnten dies positive Entwicklungen den Wegfall von Arbeitsplätzen in den anderen Bereichen nicht ausgleichen. Breits für das Jahr 2003 hatte Alcatel SEL erhebliche Restrukturierungsmaßnahmen angekündigt. Trotz der Angebote von freiwilligen Aufhebungsprogrammen und Gründung einer Beschäftigungsgesellschaft sei es nicht gelungen, die laufenden Restrukturierungen in vollem Umfang umzusetzen. Deshalb müsste den 290 Mitarbeitern gekündigt werden. (dpa) / (jk)