Aldi-Navi mit Bluetooth und großem Display (2. Update)
Am morgigen Donnerstag will Aldi Süd das Medion GoPal P5430 mit Fünf-Zoll-Bildschirm für knapp 250 Euro anbieten. Wir konnten das Navi vorab schon einmal auf Herz und Nieren prüfen.
Ab dem morgigen Donnerstag will der Lebensmitteldiscounter Aldi Süd ein Medion-Navi mit Premium-Funktionen zum vergleichsweise niedrigen Preis von 250 Euro anbieten. Das Medion GoPal P5430 besitzt als eines der wenigen Navis einen vergleichsweise großen Bildschirm mit fünf Zoll (12,7 cm) Diagonale. Weil das Display gut entspiegelt und sehr hell (320 cd/m2, 480 × 272 Pixel) ist, lässt es sich auch gut bei Tageslicht ablesen. Im Lieferumfang befindet sich eine Saugnapf-Halterung, eine TMCpro-Antenne, ein Kfz-Ladekabel, USB-Kabel und eine DVD mit Europa-Karten, Anleitungen, Sync-Tools sowie Karten-Manager.
Als GPS-Chip kommt ein bewährter SiRF-Titan-Kombi-Prozessor mit 600 MHz Takt zum Einsatz. Dank der InstantFix-II-Technik findet das Gerät meist schon in wenigen Sekunden genügend GPS-Satelliten für die Positionsermittlung. Zum Empfang von TMCpro-Staumelder-Daten liegt eine Wurfantenne bei, die am besten auch an die Windschutzscheibe geheftet werden sollte. Wenn sie nur schlaff herunterhängt, empfängt sie Verkehrsdaten unzureichend.
Das Gerät sitzt in der Saugnapf-Halterung sehr sicher, allerdings sind beim Einstecken und Entfernen der Haupteinheit mehrere Kabelsteckereien nötig. Zwar besitzt das Gerät eine Diebstahlsicherung mit Fingerabdruck-Scanner, die auch ganz gut funktioniert, aber das sollte dennoch nicht dazu verführen, das Gerät im Auto zurückzulassen. Welcher Dieb weiß schon, dass er ein Navi nach dem Klau nicht benutzen kann und lässt deshalb die Seitenscheibe heil?
Bei der Navigation kommt Standardtechnik zum Einsatz: Der GoPal Navigator enthält keinen Assistenten, der beim Fahrspurwechsel auf der Autobahn hilft. Ansonsten gibt es wenig über die Navigation zu meckern: Die Ansagen sind präzise, kommen in angemessener Lautstärke zur richtigen Zeit und helfen auch beim Meistern unübersichtlicher Kreuzungen. Wem die Lautstärke nicht ausreicht, kann das Audio-Signal per UKW-Sender auf das Autoradio umleiten.
Auch die Menü-Bedienung und Ziel-Eingabe gefällt. Als kleines Schmankerl enthält das Medion GoPal P5430 einen Polyglott-Reiseführer für eine kleine Auswahl deutscher Großstädte. Die Texte geben Auskunft über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Städte. An der linken Seite befindet sich ein Button, der automatisch eine Zielführung zur aktuellen Sehenswürdigkeit startet.
Weniger gefällt die Bluetooth-Freisprecheinrichtung: Die Kopplung mit dem Handy klappte im Test zwar ohne Probleme, aber bei einem Testanruf tönte die Stimme des Angerufenen viel zu leise aus dem Lautsprecher des Geräts. Der Navi-Nutzer konnte vom Gesprächspartner vor lauter Nebengeräuschen nur mit Mühe verstanden werden.
Unter dem Strich handelt es sich beim Medion GoPal P5430 um ein Navi mit Oberklasse-Funktionen, die nicht alle gut umgesetzt sind. Der Preis von knapp 250 Euro ist dennoch sicherlich gerechtfertigt. Ein Navi mit diesem Funktionsumfang wird man momentan für diesen Preis noch kaum finden. Im Hinblick auf Bedienung, Bildschirm und Navigation samt Text-to-Speech-Engine kann das Aldi-Navi überzeugen; die Bluetooth-Freisprecheinrichtung und die Steckerei bei der Saugnapf-Halterung gefallen aber weniger.
Update: Entgegen unseren ersten Test-Erfahrungen besitzt das Medion GoPal P5430 einen Fahrspur-Assistenten, der nur bei der Autobahn-Abfahrt auf unserer Teststrecke nichts anzeigte. Zudem soll eine interne TMCpro-Antenne zumindest in Ballungsräumen wie beispielsweise dem Ruhrgebiet auch ohne Wurfantenne für Empfang sorgen.
2. Update: In einigen Foren wird behauptet, dass Medion alle bisher verkauften Navis wegen eines Fehlers am Ein-Schalter zurückruft und den Verkauf gestoppt habe. Weder Medion noch Aldi wollten dazu bislang aber Stellung nehmen. (dal)