Allgeier übernimmt Teile der insolventen Comparex

Nach dem Management-Buyout der zur insolventen TDMi gehörenden Becom GmbH eröffnet die Allgeier Holding der ebenfalls insolventen Comparex Service GmbH neue Perspektiven durch eine Übernahme von Vertragsbeziehungen und Vermögensgegenständen.

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Die Münchner Allgeier Holding AG – derzeit laut Lünendonk die Nummer acht unter den größten IT-Beratungs- und Systemintegrationshäusern hierzulande – will ihren Geschäftsbereich IT Solutions gezielt weiter ausbauen. In diesem Zusammenhang kündigte das Unternehmen Ende vergangener Woche an, Teile der insolventen Comparex GmbH zu übernehmen.

Die mit dem zuständigen Insolvenzverwalter abgestimmten Pläne sehen im Detail vor, Service-Verträge und Vermögensgegenstände der auf Wartungs- und Servicedienste spezialisierten Comparex Services GmbH (CSG) in den Allgeier-Konzern zu überführen. Das verbindliche Übernahmeangebot betrifft auch Verträge, die von der Comparex Deutschland GmbH – der CSG-Muttergesellschaft – gehalten werden. Nach Aussage von Allgeier seien sich beide Parteien einig, im Sinne der Kunden einen reibungslosen Übergang anzustreben. Die im wesentlichen auf den Rechenzentrumsbetrieb zugeschnittenen Dienstleistungen von Comparex sollen auch unter dem Dach von Allgeier mit der bisherigen Geschäftsleitung fortgeführt werden.

Comparex ist damit nun die zweite Gesellschaft aus der seit Ende Juli insolventen Systemhaus-Gruppe TDMi, für die sich neue Zukunftsperspektiven erschließen. Erst kürzlich hatte die in Schwerte ansässige Becom Informationssysteme GmbH sich mittels Management-Buyout aus dem TDMi-Verbund gelöst. Die dazu notwendige Finanzierung hatte das Systemhaus in enger Kooperation mit der ortsansässigen Sparkasse realisiert: "Entgegen dem derzeitigen Trend der sehr zurückhaltenden Finanzierungsfreigabe durch Banken hat die Sparkasse unternehmerisches Verständnis gezeigt", erklärte Firmenchef Detlef Linde. "Umso mehr freue ich mich, dass Mittel für die Becom aber auch Mittel für mich zur Verfügung gestellt wurden, ohne die ich den Management-Buyout nicht hätte stemmen können."

Becom Informationssysteme geht damit nun wieder eigenständige Wege. Das vor 15 Jahren gegründete Unternehmen ist derzeit mit rund 130 Mitarbeitern an fünf Standorten vertreten und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von circa 120 Millionen Euro. Nach wie vor zählt Becom zu den größten IBM-Vertriebspartnern (IBM Premier Business Partner) hierzulande. Ungeachtet der Probleme bei der Muttergesellschaft TDMi habe Becom stets "solide und profitabel" gewirtschaftet, wie Geschäftsführer Linde betonte. Vor diesem Hintergrund sei auch die Zustimmung der TDMi Deutschland Holding GmbH sowie deren Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Achim Thomas Thiele für einen raschen Management-Buyout erfolgt. (map)