Alphabay nach Wiedereröffnung wohl erneut größter Darknet-Marktplatz

Dass ein von der Polizei geschlossener Darknet-Marktplatz zurückkommt, ist ungewöhnlich. Doch Alphabay hat es geschafft – und setzt sich erneut an die Spitze.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 7 Kommentare lesen

(Bild: Tero Vesalainen / Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Weniger als ein Jahr, nachdem der einstmals größte Darknet-Marktplatz Alphabay neu eröffnet wurde, steht er womöglich erneut an der Spitze. Über diese äußerst ungewöhnliche Entwicklung im Darknet berichtet das US-Magazin Wired. 2017 war Alphabay im Rahmen einer weltweiten Polizeimaßnahme abgeschaltet worden.

Verschwinden Darknet-Handelsplätze – zumeist wenn sie von Strafverfolgungsbehörden stillgelegt werden – sprechen mehrere Gründe dagegen, dass sie zurückkehren, trotz der Vorteile des in der Szene bekannten Namens. Hinter dem neuen Alphabay steht demnach der zweitwichtigste Administrator der ursprünglichen Plattform, deren Gründer sich nach seiner Verhaftung in einem thailändischen Gefängnis laut Behörden das Leben nahm.

Eine anonyme Person mit dem Pseudonym DeSnake hat Alphabay dem Bericht zufolge vergangenen Herbst neu eröffnet. Inzwischen würden dort bereits wieder mehr als 30.000 Produkte angeboten: vor allem Drogen, aber auch Malware und gestohlene Datensätze, schreibt Wired. Das erste Alphabay hatte vor seinem Ende 350.000 illegale Waren im Angebot. Dem Magazin zufolge deutet viel darauf hin, dass Alphabay schon jetzt wieder die größte derartige Plattform ist. Geholfen hat sicher auch der Umstand, dass mehrere große Marktplätze in den vergangenen Monaten aus verschiedenen Gründen offline gegangen sind.

Alphabay war im Juli 2017 von Strafverfolgungsbehörden aus den USA und Europa vom Netz genommen worden. Bei einer Razzia waren dabei die Server beschlagnahmt worden, wodurch Ermittlungen gegen die Betreiber und Kunden sowie Kundinnen möglich wurden. Die Daten könnten unter anderem bei der Fahndung nach einem Pärchen geholfen haben, dem der Diebstahl von Bitcoin im Wert von über 3,6 Milliarden US-Dollar vorgeworfen wird.

Trotzdem blieb mit DeSnake die zweitwichtigsten Person der Plattform offenbar ungeschoren. Sie hat ihre Identität laut Wired zuletzt mit einem PGP-Schlüssel verifiziert. DeSnake lebt angeblich in einem Land ohne Auslieferungsabkommen mit den USA.

(mho)