Darknet-Marktplatz AlphaBay nach Razzia geschlossen

Der Marktplatz für illegale Güter AlphaBay ist von Strafermittlern aus den USA, aus Kanada und Thailand offline genommen worden.

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Darknet-Marktplatz AlphaBay nach Razzia geschlossen
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AlphaBay, einer der größten Marktplätze für illegale Güter im sogenannten Darknet, ist seit Tagen offline. Nun wurde auch der Grund bekannt: Das Portal sei in einer gemeinsamen Aktion von US-amerikanischen, kanadischen und thailändischen Strafermittlern vom Netz genommen worden, berichtet das Wall Street Journal. Einer der Betreiber, ein Mann aus Kanada, sei in Thailand verhaftet worden. Er soll sich im Arrest selbst getötet haben.

Zuvor hatte die Montreal Gazette berichtet, in der kanadischen Stadt habe es zwei Razzien im Zusammenhang mit Geschäften im Darknet gegeben. In Bangkok seien zwei Lamborghinis und drei Häuser des Kanadiers beschlagnahmt worden, berichtet die Bangkok Post.

Nachdem AlphaBay ohne ersichtlichen Hinweis offline gegangen war, wurde gemutmaßt, die Administratoren hätten einen Exit Scam begangen, also sämtliche Wallets des Marktplatzes geplündert und seien mit dem Geld der Verkäufer und Kunden verschwunden. Über das Portal wurden laut Wall Street Journal schätzungsweise täglich umgerechnet bis zu 700.000 Euro umgesetzt.

Untergrundmarktplätze dieser Art finden sich vor allem als Hidden Service im Tor-Netz. Sie tauchen aber auch immer mal wieder im öffentlich erreichbaren Netz auf, oft als gut versteckte Members-Only-Foren. Melden Ermittlungsbehörden einen Schlag gegen eine solche Seite, schießen meist zwei neue in den darauf folgenden Wochen aus dem Boden. Wie der Handel auf solchen Marktplätzen funktioniert, können Sie im Artikel "Schwarzmarkt Deutschland" aus c't 13/2016 nachlesen. (anw)