Amazon-Chef freut sich auf Weihnachten

Amazon-CEO Jeff Bezos nährt den Optimismus der Anleger – er erwartet in diesem jahr eine vielversprechende Weihnachtssaison.

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Von
  • David Adamczewski

Der Online-Medienversender Amazon will sich nicht unterkriegen lassen: Verluste und eine wenig begeisternde Börsengeschichte sollen nicht das letzte Wort sein. Aktuelle Zahlen sprechen dafür, dass der Pionier des Online-Buchversandgeschäfts seine Talsohle durchschritten haben könnte, und die Unternehmensspitze blickt hoffnungsvoll auf das kommende Weihnachtsgeschäft.

CEO Jeff Bezos hat in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters Optimismus demonstriert. Er erwarte eine sehr vielversprechende Weihnachtssaison, sagte er am Freitag an der Nasdaq, die er per Knopfdruck eröffnen durfte. Bezos verspricht sich einiges von Neuheiten, beispielsweise im Videospielbereich. Er blieb mit seinen Angaben jedoch allgemein und eher nebelhaft. Eine erste Gewinnprognose für das dritte Quartal wollte er nicht abgeben.

Wie es aussieht, kann sich Bezos' Optimismus durchaus auf eine gewisse Grundlage bei den betriebswirtschaftlichen Fakten stützen. Bereits die letzten Quartalszahlen haben viele Kritiker davon überzeugt, dass sich sein Unternehmen auf dem Weg zurück nach oben befindet. Obwohl Bezos die Umsatzerwartungen für das gesamte Geschäftsjahr nach unten korrigieren musste, konnte Amazon den Verlust im zweiten Quartal 2001 kräftig senken. Das Minus ging von 317,2 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal 2000 auf 168,4 Millionen US-Dollar zurück. Gleichzeitig kletterte der Umsatz um 16 Prozent auf 668 Millionen US-Dollar. Eine weitere Vertrauensstütze bekamen die Anleger von AOL: DerOnline-Gigant kaufte Ende Juli Amazon-Aktien im Wert von 100 Millionen US-Dollar.

Doch auch solch erfreuliche Meldungen und ein zuversichtlich gestimmter Bezos sind nicht in der Lage, sämtliche Analysten von einem baldigen Erreichen der Gewinnzone zu überzeugen. Laut einer Umfrage von First Call/Thompson rechnen einige Experten damit, dass Amazon erneut einen Verlust ausweisen muss. Dieser könnte sogar bis zu elf Cent je Aktie betragen. Klarheit werden letztendlich die Quartalszahlen Ende September schaffen. (daa)