Amazon Echo Spot 2: Comeback des smarten Weckers mit Alexa
Amazon baut aus dem zweiten Echo Spot die Kamera aus und degradiert das Videodisplay zur digitalen Anzeige. Ist er damit besser für den Nachttisch geeignet?
Amazon will zurück ans Bett. Mit dem heute vorgestellten Echo Spot 2 wagt der Hersteller zum Preis von unter 100 Euro einen erneuten Anlauf, um sich mit einem Smart Speaker einen Platz auf dem Nachttisch zu sichern. Die Neuauflage ist wie das Original wie eine halbierte Kugel geformt, aber außer in weißem und schwarzem nun auch in blauem Gehäuse erhältlich. Sie ist unverändert mit Lautsprecher, Alexa-Mikro und einer digitalen Anzeige ausgestattet.
Im Unterschied zur Premierenversion von 2018 fehlen dem Nachfolgegerät zwei zentrale Ausstattungsmerkmale, nämlich eine Frontkamera und ein vollwertiges Videodisplay. Beides kam seinerzeit nicht gut weg. Zudem war der Preis mit 130 Euro hoch angesiedelt. Amazon nahm die Weckkugel ohne Begründung nach nur einem Jahr aus dem Programm. Die zweite Generation ist erschwinglicher und klingt auf dem Papier besser an das Einsatzszenario angepasst.
Kameralos, Displaybefreit, günstiger
Wer keinen Videocall von der Bettkante aus führt, dürfte die nun fehlende Frontkamera nicht vermissen. Der Privat- und Intimsphäre kommt das auch zugute, weil unangemeldete "Drop-In"-Bildanrufe kategorisch ausscheiden.
Das kreisrunde Videodisplay der Produktpremiere aus 2018 ist einer horizontalen Digitalanzeige gewichen. Sie misst 2,83 Zoll in der Diagonale und zeigt 240 x 320 Pixel. Filme und Serien kann sie nicht darstellen. Die waren auf dem Original-Modell aber auch nur sehr klein und mit schwarzen Balken am Rand oder mit starkem Beschnitt zu sehen.
Mit dem Marktstartpreis von 95 Euro kostet der Echo Spot 2 rund 35 Euro weniger als die Produktpremiere vor sechs Jahren. Während der Rabattaktion Prime Day ruft das Online-Kaufhaus bis zum 17. Juli einen vorübergehenden Kampfpreis von nur 55 Euro auf. Die Anschaffung ist damit wohl so oder so erschwinglicher als die des nächst teureren Modells, der Echo Show 5 der dritten Generation, der regulär 110 Euro kostet.
Es bleibt ein smarter Wecker
Abgesehen von Kamera, Display und Preis hält Amazon an zentralen Produktmerkmalen des Originals fest. Der Lautsprecher weckt mit einer Auswahl an Wunschtönen. Die Anzeige begleitet das mit schrittweise heller werdendem Licht. Ferner stellt sie Songtitel, Wettersymbole, Kalendereinträge, das Datum und die Uhrzeit auf auswählbaren Zifferblättern dar.
Auf Wunsch blendet sie Smart-Home-Schaltflächen ein. Mit Touchgesten erhellt oder löscht man dann das Schlafzimmerlicht. In Szenen, die Licht-, Musik- und Heizungsbedienung kombinieren, lässt sich der Lautsprecher per Alexa-Routine einbinden. Zum Heimnetz und Internet nimmt das Gerät via Wi-Fi 5 (2,4 und 5 GHz) Kontakt auf.
Ein Mikrofon reagiert auf Anfragen für Amazons Sprachassistenz Alexa. Statt per Toucheingabe stellt man per Sprachbefehl den Wecker. Bestätigungen und Auskünfte gibt Alexa per 44,5-Millimeter-Breitbandlautsprecher wieder. Er soll für "satten" Klang sorgen, wenn man Musik, Podcasts oder Hörbücher vom bevorzugten Streaming-Dienst hört. Die Lautstärke verändert man anhand zweier Gehäusetasten – oder wiederum per mündlicher Ansage.
Audioanrufe zu anderen Alexa-Kontakten sowie Durchsagen in einem mit Echo-Geräten gefülltem Haushalt lässt die Kombination aus Mikro und Lautsprecher ebenfalls weiterhin zu. Soll Alexa nicht zuhören, hält man ihr per Tastendruck die Ohren zu.
(dahe)