Amazon Prime: Anwohner beschweren sich über laute Lieferdrohnen
Lieferdrohnen von Amazon scheinen bei Starts und Landungen störende Geräusche zu verursachen. Es häufen sich Beschwerden im texanischen College Station.
Eine MK27-Drohne von Amazon.
(Bild: Amazon)
Die von Amazon auf ein besonders leises Betriebsgeräusch hin optimierten Lieferdrohnen des Typs MK27-2 verursachen offenbar lautere Geräusche als gedacht. Das berichtet Business Insider am Sonntag. Menschen, die im aktuellen Testgebiet für Amazon-Warenlieferungen in College Station im US-Bundesstaat Texas leben, beschweren sich zunehmend über den Lärm, der von den Lieferdrohnen verursacht wird. Adressat für die Beschwerden ist der örtliche Stadtrat.
Eigentlich sollen Amazons Lieferdrohnen, batteriebetriebene Hexakopter des Typs MK30 und seinem Vorgängermodell MK27-2, nur ein geringes Betriebsgeräusch aufweisen. Die Entwickler der Drohnen hatten dazu die Elektromotoren sowie die Rotorblätter optimiert, um möglichst wenige Fluggeräusche zu verursachen. Besonders die noch im Prototypenstatus befindlichen MK30-Drohnen, die kleiner als die MK27-2 sind, wurden durch die Verwendung neuer Luftschrauben geräuschoptimiert.
Wie ein Bienenschwarm
In Texas sind jedoch vornehmlich MK27-2 im Einsatz. Sie sollen Geräusche verursachen, die an einen Bienenschwarm erinnern, schreibt Business Insider. Der Lärmpegel sei dabei sehr hoch, heißt es. Messungen haben ergeben, dass der Schalldruck zwischen 47 und 61 dB liegt, wie der City-Manager Bryan Woods herausgefunden haben will. Damit bewegen sich die Drohnen allerdings noch im eher moderaten Bereich. Ab etwa 70 dB wird es sehr laut.
Amazons Lieferdrohnen steigen jedoch in College Station regelmäßig auf: Bis zu 200 Flüge finden pro Tag statt. Amazon hatte im Mai einen Antrag bei der Federal Aviation Administration eingereicht (PDF), um die Anzahl der täglichen Flüge auf 469 zu erhöhen. In einer Stellungnahme hatte der örtliche Bürgermeister bereits auf das Geräuschproblem hingewiesen. Insbesondere Anwohner in der Nähe der Prime-Air-Basis seien davon betroffen. Sie sind den häufigen Starts und Landungen der Lieferdrohnen besonders stark ausgesetzt. Zu dem Geräuschproblem hat Amazon bisher noch keine Stellung genommen.
(olb)
