Amazon: Streik in Leipzig – Verdi startet in die Weihnachtssaison

Verdi hat für das Weihnachtsgeschäft bei Amazon eine Streikwelle angekündigt. Einen ersten Vorgeschmack gab es in Leipzig.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 79 Kommentare lesen
Amazon-Lager

(Bild: Amazon)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa
Verdi vs. Amazon

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und Amazon liegen in Deutschland seit langem im Streit über den Tarifvertrag für die Beschäftigten: Die Gewerkschaft will für die Mitarbeiter eine Bezahlung nach Einzelhandelstarif erreichen. Amazon sieht sich als Logistiker, der mit seinen Löhnen am oberen Ende des Branchenüblichen liegt.

Die Gewerkschaft Verdi hat am Donnerstag die Beschäftigten bei Amazon in Leipzig zum Streik aufgerufen. Im jetzt beginnenden Weihnachtsgeschäft ist eine ganze Streikwelle auch an anderen deutschen Standorten des US-Versandhändlers angekündigt. "Wir haben immer gesagt, dass es weitere Streiks geben wird, solange sich Amazon Tarifverhandlungen verweigert", sagte Verdi-Sprecherin Eva Völpel in Berlin.

An dem Streik in Leipzig beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben etwa 250 Beschäftigte. Zur Arbeitsniederlegung sei nur die Frühschicht aufgerufen worden, sagte Verdi-Fachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago. Amazon sprach dagegen von weniger als 160 streikenden Mitarbeitern. Der Ausstand habe keine Auswirkungen auf das Geschäft. Die überwältigende Mehrheit der Angestellten arbeite regulär.

Verdi will für die rund 10 000 Mitarbeiter des US-Konzerns in Deutschland einen Tarifvertrag auf dem Niveau des Einzel- und Versandhandels durchsetzen. Verhandlungen darüber lehnt Amazon aber ab. Das Unternehmen mit Sitz in München sieht sich als Logistiker und verweist auf eine Bezahlung am oberen Ende des Branchenüblichen. ()