Amazon-Tochter Audible: Verlage erwägen Kartellbeschwerde

Ein neuer Konfliktherd zwischen Amazon und den deutschen Verlagen: Amazon-Tochter Audible will laut einem Bericht ein Flatrate-Modell für Hörbücher durchsetzen und droht Verlagen mit Auslistung.

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Amazon

(Bild: dpa, Armin Weigel / Archiv)

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  • dpa

Zwischen dem Online-Händler Amazon und den deutschen Verlagen bahnt sich möglicherweise ein neuer Konflikt an – dieses Mal wegen digitaler Hörbücher. Einige erwägen einem Spiegel-Bericht zufolge eine Beschwerde beim Kartellamt, weil Amazon ein digitales Flatrate-Modell bei Hörbüchern durchsetzen wolle. Wer dem Modell nicht zustimme, dem drohe die Auslistung. Von Amazon war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Dem Frankfurter Unternehmen Bookwire hat die Amazon-Tochter Audible laut Spiegel keinen neuen Vertrag angeboten. Bookwire, das nach eigenen Angaben Hörbücher für zahlreiche Verlage vertreibt, wollte dazu am Freitag nicht Stellung nehmen. Ein Sprecher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels bestätigte jedoch, dass man eine Beschwerde beim Kartellamt unterstützen würde.

"Wenn Audible kleinen Hörbuchverlagen damit droht, ihre Titel auszulisten, ist das angesichts seiner Marktmacht aus meiner Sicht rechtlich sehr fragwürdig", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Alexander Skipis, dem Blatt. Amazon und der deutsche Buchhandel hatten bereits über über E-Book-Rabatte heftige Auseinandersetzungen geführt. (axk)