Prime Video: Amazon schließt MGM-Übernahme ab

Die EU-Kommission gab grünes Licht, die FTC beschwerte sich nicht: Amazon hat den Kauf des US-Medienkonzerns MGM für 8,45 Milliarden US-Dollar abgeschlossen.

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(Bild: Amazon)

Lesezeit: 2 Min.

Der US-amerikanische Medienkonzern MGM gehört jetzt zu Amazon. Die 8,45 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme ist abgeschlossen, teilte Amazon am Donnerstag mit. Zuvor hatten die Wettbewerbshüter der EU dem geplanten Deal zugestimmt.

Die Übernahme werfe keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken im Europäischen Wirtschaftsraum auf, teilte die EU-Kommission am Dienstag mit. MGM ist auch als Metro-Goldwyn-Mayer Studios bekannt und hat tausende Filme und Serien produziert, darunter unter anderem "James Bond" und "Tomb Raider".

Im Mai 2021 hatte Amazon die geplante Übernahme öffentlich angekündigt. Durch den Zukauf könnte Amazon sein Inhaltsportfolio für den Streaming-Dienst Amazon Prime Video aufstocken. Die Übernahme des Medienkonzerns ist die zweitgrößte Akquisition in der Geschichte von Amazon. Teurer war nur die Bio-Supermarkt-Kette Whole Foods, die das Unternehmen 2017 für 13,7 Milliarden US-Dollar kaufte.

Das entscheidende Signal für die Genehmigung der Übernahme kam am Dienstag aus der EU-Kommission. Die US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) hätte den Deal durch eine Klage noch stoppen können, ließ eine Frist am 16. März allerdings verstreichen.

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Amazon und die FTC sind zerstritten: Ein Grund dafür ist Lina Khan, seit 2021 Chefin der Handelsbehörde. Die Juristin hatte sich vor ihrer Ernennung einen Namen als Kritikerin von Tech-Konzernen gemacht, indem sie unter anderem einen vielbeachteten Essay mit dem Titel "Amazon's Antitrust Paradox" veröffentlicht hatte. Darin kritisierte Khan das Unternehmen für wettbewerbsbeschädigende Praktiken. Khan sei voreingenommen, kritisierte Amazon die Ernennung der Juristin zur FTC-Chefin. Sie solle sich daher aus Verfahren heraushalten, die Amazon betreffen.

Einem Bericht des Wall Street Journals zufolge ist es nicht ausgeschlossen, dass sich die FTC auch nach Abschluss der Übernahme noch zu einer Klage entscheiden könnte. Demnach hat die US-Behörde immer noch die Möglichkeit, den Kauf anzufechten. Ein solches Verfahren könnte dem Bericht zufolge Monate oder Jahre andauern. Sowohl die FTC als auch die EU-Kommission geht in separaten Verfahren gegen Amazons Geschäftspraktiken vor.

(dahe)