Amazon investiert in niederländischen Windpark, will früher klimaneutral werden

Der Windpark bei Amsterdam soll 2024 seinen Betrieb aufnehmen. Amazon will über die Hälfte der Windenergie abnehmen von Projektbetreiber Shell und Eneco.

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Offshore-Windpark

(Bild: TebNad/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Amazon hat die Investition in einen geplanten niederländischem Windpark nordwestlich von Amsterdam verkündet. Der Konzern verspricht, mehr als die Hälfte der produzierten Windenergie abzunehmen, wenn der Windpark 2024 seinen Betrieb aufnimmt. Amazon will sein selbst gestecktes Ziel, bis 2030 zu 100 Prozent erneuerbare Energie zu verwenden, nun schon bis zum Jahre 2025 erreichen.

Der Online-Händler und Cloud-Betreiber hat sich schon 2019 dem Klimaschutz verschrieben und will die Ziele des Pariser Klimaabkommens zehn Jahre früher erreichen. Amazon will bis 2040 CO2-neutral sein und wollte ursprünglich bis 2030 bereits zu 100 Prozent erneuerbare Energie verwenden. Dazu kommt der Einsatz tausender elektrischer Auslieferungsfahrzeuge sowie Investitionen in Aufforstungsprojekte in Millionenhöhe.

Der Windpark 18,5 Kilometer vor der Küste bei Egmond aan Zee nordwestlich von Amsterdam wird vom CrossWind Konsortium betrieben, einem Jointventure der Energiekonzerne Shell und Eneco. CrossWind hat den Zuschlag für den Bau des Windparks Ende Juli 2020 bekommen. Der Windpark wird ohne staatliche Subventionen auskommen und soll eine Kapazität von 759 Megawatt (MW) bieten. Das soll mehr als eine Million niederländische Haushalte mit grüner Energie versorgen können.

Nun hat Amazon erklärt, 380 MW der Windenergie abzunehmen, etwas mehr als die Hälfte der Gesamtkapazität. Damit sollen die eigenen Betriebe in den Niederlanden mit Strom versorgt werden. Außerdem unterstützt Amazon nach eigenen Angaben auch die Forschung und Tests von Energiespeichern für diesen Windpark. Energiespeicher werden verwendet zur Speicherung produzierter, aber zunächst nicht benötigter Energie. Damit soll sichergestellt werden, dass Strom zum Beispiel auch bei Windstille fließt.

Anfang Februar hatte Amazon einen Windpark im irischen County Cork in Betrieb genommen. Auch dieses 23-MW-Projekt kommt ohne staatliche Subventionen aus. Es liefert genug Energie für 17.000 irische Haushalte und unterstützt Amazons dortige Cloud-Rechenzentren. Weitere Windparks in Irland in County Galway und County Donegal, in die Amazon investiert hat, sollen 2022 einsatzbereit sein.

Google, Microsoft, Apple und Facebook haben ähnliche Klimaziele und Investitionen, aber Amazon ist nach eigenen Angaben seit Anfang Dezember 2020 größter Abnehmer erneuerbarer Energie der Welt. Amazons mittlerweile 127 Wind- und Solarprojekte in Australien, Europa, Südafrika und Nordamerika liefern 6,5 Gigawatt Strom. Das entspricht dem Energiebedarf von 1,7 Millionen Haushalten in den USA.

(fds)