Amazon: "Prime Air"-Lieferdienst beginnt in Arizona mit neuer MK30-Drohne
Amazons Drohnenlieferdienst in Lockeford ist Geschichte, nun wird die Phoenix Metro Area neu erschlossen. Zum Einsatz kommt gleich Amazons neueste Lieferdrohne.

Die MK30-Lieferdrohne von Amazon beim Aufstieg.
(Bild: Amazon)
Der Online-Händler Amazon weitete seinen Drohnenlieferdienst Prime Air auf die Phoenix Metro Area im US-Bundesstaat Arizona aus. Das eilte Amazon am Dienstag mit. Dabei kommt die neue, bereits 2022 angekündigte kleinere und leichtere MK30-Lieferdrohne zum Einsatz, die Waren schneller und in einem größeren Umfeld ausliefern können soll. Sie hat kürzlich die nötige Zulassung der US-Bundesluftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) erhalten.
Die bereits im April 2023 angekĂĽndigte Expansion des "Prime Air"-Lieferdienstes auf die Phoenix Metro Area erfolgt, nachdem Amazon im April 2024 seinen Drohnenlieferdienst in Lockeford im US-Bundesstaat Kalifornien nach zehn Jahren eingestellt hatte. Dort finden die Warenlieferungen an Kunden wieder per Lieferwagen statt. Eine BegrĂĽndung fĂĽr die dortige Einstellung des Drohnenlieferdienstes lieferte Amazon damals nicht.
Nun soll es wie geplant in Phoenix weitergehen. Die Waren kommen aus einem Lagerhaus in der Nähe von Tolleson, einem Same-Day-Delivery-Standort, von dem aus die Drohnenlieferungen für die Phoenix Metro Area im West Valley erfolgen sollen. Tolleson ist dabei Fulfillment Center und Lieferstation zugleich. Diese Hybrid-Anlage soll es laut Amazon ermöglichen, bestellte Artikel effizienter zu verarbeiten, zu sortieren und auszuliefern.
Einsatz der neuen MK30-Lieferdrohne
Zum Einsatz kommt die neue elektromotorisch betriebene MK30-Lieferdrohne, ein Hexakopter, der zusätzlich mit Tragflächen ausgestattet ist, um nach dem vertikalen Aufstieg im Horizontalbetrieb energiesparender fliegen zu können. Die Drohne ist kleiner, leichter und hat einen leiseren Antrieb. Sie soll größere Strecken am Stück zurücklegen können und auch bei schlechten Wetterbedingungen einsatzbereit sein. Gleich geblieben ist die Zuladung, die rund 2,5 kg beträgt.
Die innerhalb von zwei Jahren entwickelte MK30 hatte erst kürzlich die Zulassung der FAA erhalten, die einen Betrieb jenseits der Sichtlinie (Beyond Visual Line of Sight – BVLOS) erlaubt. Das ist dadurch möglich, dass die Drohne über integrierte Hinderniserkennungs- und Vermeidungssysteme verfügt. Die FAA-Zulassung sei nach einer strengen Sicherheitsbewertung der Drohne erfolgt, der auch umfangreiche Tests von Amazon vorausgegangen waren. Drohnenlieferungen mit diesem Typ werden durch die Zulassung auch in anderen US-Bundesstaaten möglich sein, sodass Amazon den "Prime Air"-Lieferdienst in den USA weiter ausdehnen kann.
In Phoenix wählen Kunden nun aus 50.000 Artikeln des Amazon-Sortiments, die per Drohne geliefert werden können. Für die dann schnellere Lieferung innerhalb einer Stunde fällt allerdings eine zusätzliche Gebühr an.
Die Bürgermeisterin von Phoenix, Kate Gallego, hob die emissionsfreie Zustellung der Pakete durch die Lieferdrohne hervor. Dies hätte Auswirkungen auf die Region: Die Umweltverschmutzung werde dadurch reduziert, sagte sie.
(olb)