Amazon verdreifacht Nettogewinn

Amazon hat im ersten Quartal doppelt so viel Betriebsgewinn und sogar den 3,2 fachen Reingewinn eingefahren. Fleißigster Gelddrucker ist das Cloudgeschäft.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 41 Kommentare lesen
3 Amazon-Schachteln

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

4,2 Milliarden Dollar Betriebsgewinn bei 13,5 Milliarden Dollar Umsatz in drei Monaten. Das stemmt bei Amazon.com alleine die Cloudsparte AWS. "In nur 15 Jahren, ist AWS eine (Firma) mit 54 Milliarden Dollar Jahresumsatz geworden, die sich mit den größten Tech-Unternehmen der Welt misst", sagte Amazon-Gründer Jeff Bezos dazu Donnerstagabend, "Und das Wachstum beschleunigt sich – auf 32 Prozent im Jahresabstand. " Der AWS-Betriebsgewinn ist sogar ein wenig stärker, nämlich 35 Prozent gewachsen.

"Nebenbei" betreibt der Konzern auch noch Ladengeschäfte, Onlineshops und verkauft Werbeplätze. Dieser Geschäftsbereich weist zwar deutlich geringere Gewinnspannen auf, steuert aber doch einige Milliärdchen bei. In Nordamerika ist der Quartalsnettoumsatz um 40 Prozent auf 64,4 Milliarden Dollar gestiegen, der Betriebsgewinn sogar um 163 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar.

Noch stolzer darf das Management auf die Entwicklung außerhalb Nordamerikas sein: Bei um 60 Prozent gestiegenem Nettoumsatz (auf 30,6 Milliarden Dollar) ist es ihm gelungen, aus einem Verlust von 398 Millionen Dollar vor einem Jahr einen Gewinn von 1,3 Milliarden Dollar zu machen.

Zum ersten Mal hat Amazon mit seinen Onlineshops außerhalb Nordamerikas vier Quartale in Folge Geld verdient. Und zum ersten Mal liegt der dieser Quartalsgewinn über einer Milliarde Dollar. Besonders stark gewachsen sind Amazons Werbeeinnahmen (+77 Prozent auf 6.9 Milliarden Dollar). Rückläufig ist der Umsatz einzig in den Ladengeschäften (-16% auf 3,9 Milliarden Dollar) – hier verleiht die Corona-Pandemie dem Konzern ausnahmsweise keine Flügel.

Für den Gesamtkonzern zusammengerechnet ergibt sich ein um 44 Prozent höherer Quartalsumsatz von 108,5 Milliarden Dollar. Es ist das zweite Quartal mit über 100 Milliarden Dollar Umsatz in Folge. Der Betriebsgewinn ist um 122 Prozent auf 8,9 Milliarden Dollar gestiegen, was neuer Firmenrekord ist.

Nach Addition sonstiger Gewinne, darunter Gewinne aus Finanzgeschäften, und Abzug von 21 Prozent Steuer, bleiben aus den ersten 90 Tagen des Jahres 8,1 Milliarden Dollar Reingewinn. Das ist so viel wie nie und ein Zuwachs von 220 Prozent gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres.

Amazon hat inzwischen mehr als 200 Millionen Prime-Kunden, die jährliche Abo-Gebühren entrichten. In den USA ist damit neuerdings Rabatt in mehr als 60.000 Apotheken verbunden. In dem Land hat Amazon im Jänner seine eigene Luftfrachtflotte von 74 auf 85 Flugzeuge aufgestockt.

In Indien verkaufen inzwischen 2,5 Millionen kleinere und mittlere Unternehmen über Amazon.in. Hinzu kommen über 50.000 Ladengeschäfte, die über Amazon.in getätigte Bestellungen selbst in ihrer Nachbarschaft zustellen. In vier Jahren möchte der Konzern in Indien eine Million solcher lokalen Geschäfte auf seiner Plattform beherbergen. Seit März gibt es übrigens einen separaten Amazon-Webshop für Polen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Für das laufende Quartal erwartet Amazon Nettoverkaufsumsätze zwischen 110 und 116 Milliarden Dollar (+24% bis +30%) und einen Betriebsgewinn von 4,5 bis 8 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Im zweiten Quartal 2020 lag der Betriebsgewinn bei 5,8 Milliarden Dollar. Nach Bekanntgabe des Quartalsergebnisses samt Vorschau legten Amazon-Aktien im nachbörslichen Handel gut zwei Prozent zu.

(ds)